Vor dem Europa-League-Spiel zwischen Marseille und Galatasaray werden Erinnerungen an das Skandal-Spiel von 2012 wach, als es zwischen OM und Galatasaray-Rivale Fenerbahçe zu schweren Ausschreitungen auf und neben dem Platz gekommen ist. Erneute Tumulte sind nicht auszuschließen, sagt auch ein Marseille-Sprecher. 

Nach Lazio Rom am ersten Gruppenspieltag trifft Galatasaray am Donnerstagabend mit Olympique Marseille auf den nächsten namhaften Gegner – und die nächsten frenetische Fan-Gemeinschaft. Anders aber als vor dem Spiel gegen die Römer, wo es wegen des Verbots von Auswärtsfans im Vorfeld kaum Bedenken bezüglich möglicher Ausschreitungen gegeben hatte, sind die Verantwortlichen rund um das Europa-League-Spiel zwischen Marseille und "Cim Bom" gewarnt. Der Grund: Das türkische Gast-Spiel im Velodrome hat eine Vorgeschichte. Im Jahr 2012 gastierte dort Rivale Fenerbahçe, ebenfalls in einem Gruppenspiel der Europa League. Was bis heute im Gedächtnis bleibt, ist allerdings nicht der 1:0-Auswärtserfolg der "Kanarienvögel", sondern die schweren Ausschreitungen zwischen beider Fanlager, die sogar bis aufs Spielfeld führten.

Kontingent erhöht: Mehr als 3000 Löwen im Velodrome

Vor dem Gastauftritt Galatasarays im Velodrome ist man daher vorbereitet: "Wir haben unsere Lehren aus diesem Spiel gezogen", sagt Jacques Cardoze, Kommunikationsdirektor von Olympique Marseille gegenüber "La Provence", warnt aber auch: "Wir können nicht völlig ausschließen und verhindern, dass die Fans auf den Tribünen aufeinandertreffen, wir werden aber alles dagegen unternehmen." Mehr als 3000 Galatasaray-Fans werden am Donnerstagabend an der Côte d’Azur erwartet. Für das Europa-League-Spiel sei das Auswärtskontingent sogar extra nochmal über 500 Tickets erweitert worden, wie OM mitteilt. Viele "Löwen"-Anhänger werden demnach auch aus dem Inland sowie aus Belgien und Deutschland erwartet.

Zur ohnehin aufgeladenen Stimmung im Vorfeld kommt hinzu: Erst in jüngster Vergangenheit war Marseille in zwei skandalträchtige Spiele verwickelt – erst das Derby gegen Nizza, das mit einem Platzsturm samt Spielabbruch endete, dann das vergangene Auswärtsspiel in Angers, wo es zu Schlägereien auf der Tribüne gekommen ist.

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