Galatasaray will die weggebrochene Mittelfeld-Achse mit genau jenen Akteuren wiederaufbauen, die sich in der vergangenen Saison als unentbehrlich bewiesen: Jean-Mikael Seri und Mario Lemina. In beiden Fällen droht ein Deal aber an den Forderungen ihrer englischen Klubs zu scheitern, die auf einen Kauf pochen. 

In der vergangenen Saison lautete das Dreigespann im Galatasaray-Mittelfeld oft: Seri – Lemina – Belhanda. Geht es nach den Vorstellungen der Verantwortlichen soll die Schaltzentrale auch in der kommenden Spielzeit auf die selben Namen zurückgehen – mit Ausnahme von Belhanda, der bei einem passenden Angebot den Klub verlassen soll. Seri und Lemina genießen dagegen – trotz einer nicht unwissentlichen Beihilfe einer insgesamt enttäuschenden Saison – die Anerkennung der Vereinsführung und sollen nach ihren Leih-Rückkehren nach England erneut nach Istanbul transferiert werden. In beiden Fällen stocken die Verhandlungen jedoch massiv. Dabei sind es weniger konkurrierende Klubs, die Galatasaray ähnlich wie beim Werben um Bernard Mensah (Wechsel zu Beşiktaş) ausstechen können, sondern die Forderungen des jeweils abgebenden Klubs.

Southampton will Lemina unter keinen Umständen erneut leihen, sondern ausschließlich verkaufen. Dem Vernehmen nach fordern die "Saints" acht Millionen Euro Ablöse. Geld, das Galatasaray schlicht nicht hat. Zehn Millionen Euro, der Fulham FC für Seri aufruft, erst recht nicht. Dabei wären beiden Summen wesentlich unter den Kaufoptionen, die bereits in den letztjährigen Leihverträgen verankert waren: Lemina hätte für 18 Mio. Euro direkt verpflichtet werden können, Seri für nicht weniger unmögliche 16 Mio. Euro.

Unabhängig vom Seri-Lemina-Poker soll Polen-Talent Jakub Moder kommen

Ist eine erneute Leihe – und nur das ist für Galatasaray machbar – nicht realisierbar, wollen die Löwen auf ihre Alternativen setzen. Das ist in erster Linie Jakub Moder, mit dem man in Verhandlungen bereits weit fortgeschritten war, sich plötzlich aber RB Leipzig als Konkurrenz auftut. Der 21-jährige Pole war in der vergangenen Saison einer der Shootingstars der polnischen Ekstraklasa und könnte bei seinem Potenzial für vergleichsweise geringes Geld von Lech Poznan verpflichtet werden. Wie aus dem Löwen-Umfeld zu hören ist, wollen sich die Verantwortlichen in der kommenden Woche bemühen, den Transfer zu finalisieren.

Foto: imago