Im Gegensatz zu den großen Liga-Konkurrenten besitzt Galatasaray keinen Spieler, der im kommenden Sommer gewinnbringend verkauft werden könnte. In Zeiten von Corona, in denen auch der türkische Rekordmeister jeden Lira zweimal umdrehen muss, ein nicht sorgloser Umstand. 

Emre Kılınc, Mert Hakan Yandaş und vielleicht sogar schon Mario Mandžukić, dazu Mario Balotelli – die Liste der Spieler, die Galatasaray für die kommende Saison schon fest verpflichtet haben will, liest sich in der türkischen Boulevard-Presse beeindruckend. Fakt ist jedoch: Bis jetzt hat noch keiner dieser genannten Kandidaten bei den Löwen unterschrieben, mit den beiden Top-Stars Mandžukić und Balotelli soll es nach Informationen von LIGABlatt nicht einmal ernsthafte Gespräche gegeben haben.

Was bei "Cim Bom" oft vergessen wird: Zwar spielt die Mannschaft um Trainer Fatih Terim eine solide Saison und mischt nach einer starken Serie zum Auftakt der Rückrunde im Titelrennen wieder voll mit. Doch auch der erfolgreichste Klub der Türkei muss sich in Folge der wirtschaftlichen Ausmaße der Corona-Krise im kommenden Sommer zurücknehmen. Ohne erhebliche Einsparungen – entweder durch den Abbau der teilweise extrem hohen Spielergehälter oder eben dem Verkauf von Top-Stars – wird Galatasaray keine großen Transfers im Sommer tätigen können.

Und genau hier könnte Galatasaray ein Problem bekommen, denn: einen echten Star, der bei den europäischen Top-Klubs hoch im Kurs steht, hat Galatasaray in dieser Saison nicht in ihren Reihen. Erzviale Fenerbahçe kämpft zwar um den sportlichen Anschluss, hat in Vedat Muriqi aber eine verlässliche Aktie für den Sommer. Auch Beşiktaş dürfte sich bei Dorukhan Toköz und Domagoj Vida über eine zweistellige Millionensumme freuen. Trabzonspor winken bei Verkäufen von Abdulkadır Ömür und Uğurcan Çakır gar Rekord-Einnahmen.
Galatasaray wird deshalb zusehen müssen, dass sie in Absprache mit den Profis die hoch dotierten Spielerverträge etwas kürzt, um so den Etat etwas zu entlasten. Wer dieser Maßnahme nicht zustimmt, wird den Verein verlassen müssen.