Erst hievte Radamel Falcao Galatasaray mit einem spektakulären Treffer zum knappen Sieg in Erzurum, darf flog der Kolumbianer wegen eines vermeintlichen Foulspiels im Mittelfeld mit Gelb-Rot vom Platz. Der Auftritt "El Tigres" erhitzte auch im Nachgang die Gemüter.

Es war ein Treffer, der die Klasse des mittlerweile 34-jährigen Kolumbianers in Gänze aufzeigte: Einen langen Diagonal-Ball von Sturmkollege Ryan Babel verarbeitete Falcao in vollem Lauf mit der Brust, um im selben Moment den herunterfallen Ball mit dem Vollspann ins linke, untere Toreck zu bugsieren – das ganze noch aus schier unmöglichem Winkel. Ein Tor der Meisterklasse, das aufhorchen ließ: "Falcao hat in seiner Zeit für Galatasaray eine gute Quote und viele Tore gemacht, dieses Tor ist aber eine Ausnahme und zeigt seine Fähigkeiten", erklärte zum Beispiel ein türkischer TV-Experte nach Abpfiff. Ohne Zweifel war dieses Siegtor zum späteren 2:1-Auswärtserfolg in Erzurum der schönste Treffer Falcaos in der noch jungen Saison, in der er jetzt aber schon bei fünf Treffern steht.

Alle bis auf Kardeşler sind sich einig: Rote Karte nicht gerechtfertigt!

Rosig war an diesem Samstagabend in Erzurum dennoch nicht alles, vor allem nicht für Falcao. 15 Minuten nach seinem umjubelten Tor zum 2:1 zückte Schiedsrichter Kardeşler plötzlich die Rote Karte und schickte Falcao vom Feld. Vorausgegangen war ein Zweikampf im Mittelfeld bei dem Falcao seinen Mitspieler mit der Hand im Gesicht getroffen haben soll – eine harte, wenn nicht sogar falsche Entscheidung des Unparteiischen, die im Anschluss harsch kritisiert wurde. Sowohl türkische Experten wie Ridvan Dilmen als auch die Galatasaray-Seite um Vizepräsident Abdurrahim Albayrak, der den Platzverweis als "ungerecht" bezeichnete, attestierten Falcao keinerlei Schuld am vermeintlichen Vergehen. Pikant: VAR-Mann Arslanboga hatte wohl eine ähnliche Ansicht wie sein Kollege vor Ort und korrigierte die Entscheidung nicht. Kippt der türkische Fußballverband die Entscheidung durch den Disziplinarausschuss PFDK nicht nachträglich, muss Galatasaray mindestens für das kommende Spiel gegen Ankaragücü auf seinen Torjäger verzichten.