Ebenso wie die Lokalrivalen Fenerbahçe und vor allem Beşiktaş ist der amtierende Meister Galatasaray in dieser Saison bisher hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben. Einer der Hauptgründe: das Gerüst der Mannschaft fehlt noch.

Gleich drei Spieler für die Süper Lig verpflichteten die "Löwen" am Deadline Day. Da ist es nicht verwunderlich, dass es zunächst noch Rotationen gibt und sich eine Stammelf noch nicht sofort herauskristallisiert. Mittlerweile sind aber schon sieben Spiele in der Liga und dazu zwei in der Champions League gespielt (insgesamt zwei Siege, fünf Unentschieden und zwei Niederlagen) und nie standen die selben elf Spieler in zwei Spielen hintereinander auf dem Feld. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oft ist Trainer Terim zu Wechseln gezwungen. Bereits drei rote bzw. gelb-rote Karten haben sich seine Akteure alleine in der Liga schon eingefangen. Gegen den Tabellenzweiten Sivasspor fehlt nun Rechtsverteidiger Mariano wegen einer Gelbsperre. Zu den individuellen Strafen werfen aber auch Verletzungen die Startelf immer wieder durcheinander. Lediglich Torhüter Muslera und Linksaußen Ryan Babel haben in der Liga noch keine Minute verpasst, dazu stand Linksverteidiger Yuto Nagatomo zumindest siebenmal in der Startelf.

Terim zählt Offensivtrio an

Aber nicht nur äußere Einflüsse bestimmen die vielen Wechsel. Terim macht keinen großen Hehl daraus, dass er mit den bisherigen Leistungen – gerade in der Offensive – nicht zufrieden ist. Ein Torverhältnis von 6:6 nach sieben Spielen ist bestenfalls durchschnittlich. Stareinkauf Falcao kommt bisher auf einen mickrigen Treffer, wird von seinen Mitspielern allerdings auch zu wenig in Szene gesetzt. Die Reihe hinter dem Kolumbianer um Babel, Belhanda und Feghouli wurde vom "Imperator" schon angezählt. Auf lange Sicht träumt man von Transfers wie Çalhanoğlu oder Onyekuru, ganz aktuell heißen die internen Lösungen allerdings Büyük, Durmaz, Mor und eventuell Bayram. Ob einer dieser Spieler die arrivierten Kräfte ersetzen kann, ist zumindest fraglich. Dazu fällt wohl auch Falcao gegen Sivas ebenso aus, wie Innenverteidiger Christian Luyindama und Neuzugang Mario Lemina. Zu eventuell gewollten Wechseln ist Fatih Terim also mal wieder zu einer Rotation gezwungen. So ist und bleibt es schwierig, ein Gerüst zu etablieren, das zum einen eingespielt ist und zum anderen in den entscheidenden Momenten das gesamte Team mitreißen kann. Vorerst ist Terim wieder als Tüftler gefragt.