Bei Galatasaray hängt der Haussegen schief und doch kann der Rekordmeister einmal tief durchatmen. Hattrick-Held Kerem Aktürkoğlu erlebt gegen Göztepe einen Gala-Abend und Fatih Terim sieht sich bestätigt.

Nach zuvor nur einem Sieg aus sechs Spielen ist Galatasaray am Samstagabend in Göztepe ein echter Befreiungsschlag gelungen – und das mit einer Elf, die so noch nie zusammengespielt hat. "Das System, was wir gespielt haben, kam auch Halil und Kerem sehr entgegen", erklärte Trainer Fatih Terim nach Spielschluss den Ansatz. Die jungen Halil Dervişoğlu und Kerem Aktürkoğlu ersetzten in vordersten Front Radamel Falcao und Mostafa Mohamed, was mehr als gut funktionierte. Aktürkoğlu, der in zuvor 19 Süper-Lig-Einsätzen nur einmal von Beginn ran durfte, zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen mit einem Dreierpack zurück und wurde so zweifelsohne zum Mann des Abends: "Es war ein sehr emotionales Spiel für mich, mit meiner Leistung bin ich natürlich glücklich. Ich bin aber einfach froh, dass wir heute gewonnen haben, weil das mussten wir. So dürfen wir noch an die Meisterschaft glauben", fasste der 22-jährige Angreifer seinen Abend in Izmir zusammen.

Erleichterung war auch das Stichwort, das Fatih Terims Gefühlslage am Samstagabend wohl am besten beschreiben dürfte. Der "Imperator" machte keinen Hehl daraus, dass die zurückliegenden Wochen auch an ihm schwer genagt haben: "Eine solche Situation, fünf oder sechs Spiele in Folge mit nur einem Sieg, das ist dieser Klub nicht gewöhnt, auch nicht in meiner Zeit", erklärte Terim die Gefühlslage unter dem ständigen Erwartungsdruck des Rekordmeisters. Unter der Woche geriet auch Terim ins Kreuzfeuer seines Präsidenten, musste sich öffentlich auch der Kritik stellen, Privates dem Klub vorzuziehen. Dazu Terim: "Ich habe meine Tochter, die in den USA wohnt für zwei Tage gesehen, sonst nichts. Seit 50 Jahren lebe ich in diesem Dreieck mit Galatasaray, meiner Familie und meiner Person und ich stecke dabei viel ein." Den Galatasaray-Fans habe er aber ein Versprechen gegeben, so Terim, und das werde er immer einhalten: Nämlich immer zum Wohl des Klubs zu handeln.