Mit einem Schnappschuss – Arm in Arm mit Radamel Falcao – wollte Galatasarays Vizepräsident Abdurrahim Albayrak ein Zeichen setzen: Seht her, wir haben den kolumbianischen Torjäger gegen jede Erwartung verpflichten können. Tatsächlich ist dieses Foto, der Grund weshalb der Wechsel in den letzten Tagen immer wieder zu platzen drohte und nun viele Probleme birgt.

Die Verhandlungen mit dem Radamel Falcao waren zäh, sehr zäh. Am Ende einer mehrwöchigen Diskussion, wie viel der kolumbianische Torjäger künftig beim türkischen Rekordmeister verdienen soll, einigten sich die Parteien auf fünf Millionen Euro. Für Galatasaray, denen zusätzlich von Hauptsponsor nef unter die Arme gegriffen wird, die absolute Schmerzgrenze. Ligaintern ist damit der Gehaltsrekord eingestellt; Robin van Persie verdiente bei seinem Wechsel zu Fenerbahçe 2015 ebenfalls rund fünf Millionen Euro im Jahr. Die Freude, den ehemaligen Weltklasse-Stürmer (so gut wie sicher) verpflichtet zu haben, war groß und sollte auf einem schnellen Foto festgehalten werden.

Diagne muss gehen, Mannschaft fühlt sich unter Wert geschätzt 

Doch was bei Galatasaray als bloße Lappalie aufgefasst wurde, empfanden die Verantwortlichen aus dem Fürstentum Monaco wohl als Majestätsbeleidigung. Bis dahin war man sich bei der AS einig, Falcao vor allem nach den Diensten in der letztjährigen Horror-Saison, bei einem Wechsel keine Steine in den Weg legen zu wollen. Sogar ein ablösefreier Wechsel des bis 2020 gebundenen Stürmers wurde besprochen. Doch das Foto stoß den Fürsten böse auf – und blockiert seither den Abschluss der Verhandlungen. Monaco fordert nun wegen der einjährigen Restlaufzeit des Vertrags eine Ablöse von fünf Millionen Euro. Eine Summe, die Galatasaray – auch in Hinsicht auf das Financial Fairplay – nur aufwenden kann, wenn Diagne den Verein noch in diesem Sommer verlässt. Der Senegalese, in der vergangenen Saison noch mit 30 Toren bester Schütze der Liga, hegt allerdings wenige Gedanken aus seinem gut dotierten Vertrag auszusteigen. Nicht zuletzt wirkt sich die Falcao-Posse auch negativ auf die Mannschaft aus. Aus dem Klubumfeld sei zu hören, dass sich alles nur noch um den Kolumbianer dreht, das Team bekomme kaum Aufmerksamkeit. Die Folge: Ein Punkt nach zwei Saisonspielen, Platz 13 sowie bereits zwei Platzverweise. Wie das Dilemma um Falcao auch enden mag, bei Galatasaray wird man froh sein, wenn am Wochenende das Transferfenster endlich schließt.