Auf die 0:2-Niederlage gegen Denizli am ersten Spieltag folgte am gestrigen Sonntagabend ein 1:1 zuhause gegen Konya. Während Erzrivale Fenerbahçe nach zwei Spielen noch makellos ist, rangiert der Rekordmeister mit nur einem Zähler auf Platz zwölf. Die Probleme sind hausgemacht.

Als amtierender Double-Sieger ging Galatasaray in die Saison mit keinem geringen Ziel, als diesen Erfolg zu wiederholen. Bereits nach zwei Saisonspielen ist aber klar: Die erneute Titelverteidigung wird schwerer als gedacht. Das Team um Trainer Fatih Terim wirkt noch nicht richtig eingespielt. Die Behauptung der Kader sei falsch zusammengestellt verbietet sich zwar nach nur zwei Saisonspielen. Dennoch war es gegen Konya nicht zu übersehen, dass die neu zusammengetsellte Mannschaft um die Neuzugänge Seri, Babel und Mor nicht harmonierte. Geglückte Zusammenspiele gab es nur selten, die meisten Chancen erarbeiteten sich die "Löwen" eher durch Zufall und mit Hilfe gegnerischer Fehler.

Platzverweise und Falcao-Posse zehren am Team

Hinzu kommt ein gewisseses Konzentration- wie Disziplinproblem. Bereits gegen Denizli sah Verteidiger Marcão nach nur 38 Minuten die gelb-rote Karte. In Unterzahl konnte Galatasaray keine Dominanz mehr auf den Aufsteiger ausüben und gab das Spiel schließlich aus der Hand. Auch gestern sah ein Löwe Rot: Neuzugang Seri, brachen am Mittelkreis die Sicherungen durch, als er mit gestrecktem Fuß ins Schienbein eines Konya-Spielers trat. Schiedsrichter Kalkavan schickte den Ivorer eine Viertelstunde vor Ende folgerichtig vom Platz – das Ergebnis inklusive Last-Minute-Gegentor in Unterzahl ist bekannt. Und dann ist da noch die Transferposse um Radamel Falcao. Die Verhandlungen mit der AS Monaco zehrt am Klub – und offenbar an der Mannschaft. Weil in den letzten Wochen kein anderes Thema als die mögliche Verpflichtung von "El Tigre" breit getreten wird, ergriff Fatih Terim ein Machtwort: "Es wäre schön, wenn er kommt. Aber jetzt müssen wir erstmal auf uns schauen. Kein Spieler ist größer als der Klub."