Nur noch wenige Stunden bis zum Anpfiff des 389. Interkontinental-Derbys zwischen Fenerbahçe und Galatasaray. Während sich die "Löwen" nach dem gestrigen Patzer von Başakşehir bei Beşiktaş in Lauerstellung befinden, wollen die "Kanarienvögel" dem ewigen Erzrivalen im heimischen Ülker Stadyumu ein Bein stellen. Zusätzliche Brisanz erlangt das Derby durch die Vorkommnisse aus dem Hinspiel im November.

Derbys zwischen beiden traditionsreichsten wie erfolgreichsten Klubs der Türkei, Galatasaray und Fenerbahçe, waren schon immer von Emotionen geprägt und haben das ganze Land elektrisiert. Die Ausgangslage vor der mittlerweile 389. Auflage (!) des Interkontinental-Derbys gestaltete sich allerdings selten so wie in diesem Jahr: Während Galatasaray auf Platz zwei rangiert und weiter vom Titelträumen darf, befindet sich Fenerbahçe seit Saisonbeginn im Tabellenkeller mit aktuell fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Durch den gestrigen Sieg Beşiktaş‘ gegen den Spitzenreiter Başakşehir kann Galatasaray mit einem Sieg beim Nachbarn auf bis zu drei Punkte auf Platz eins heranrücken. Das Problem: Seit sage und schreibe 19 Jahren warten die "Löwen" bereits auf einen Sieg in Kadıköy. Fenerbahçe-Stürmer Roberto Soldado gab im Laufe der Woche bereits forsch aus, die Ungeschlagenserie aufrecht zu erhalten und Galatasaray somit einen entscheidenden Nackenschlag im Titelrennen zu verpassen.

Welche Auswirkung hat das Spiel der Hinrunde?

48.000 Fans werden am Abend im ausverkauften Ülker Stadyumu erwartet, 2.000 davon von Galatasaray. Spannend zu sehen wird auch, inwieweit die Vorkommnisse des Hinspiels in den Köpfen noch verankert sind. Nach Schlusspfiff kam es noch auf dem Feld zu mehreren Rudelbildungen, wodurch Galatasarays Ndiaye, sowie Fenerbahçes Soldado und Jailson am Ende vom Platz flogen. Fatih Terim sowie dessen Assistent Hasan Şaş bekamen vom TFF dazu Rekordstrafen von sieben bzw. acht Spielen Sperre. Nicht umsonst forderte Terim bereits vor einigen Tagen von allen Beteiligten absolute Ruhe.

Eins steht fest: Das Derby wird unmittelbare Folgen für die Endphase des Meisterschaftsrennen haben, in welcher Hinsicht auch immer. Anpfiff ist um 18.00 Uhr (MEZ). Verfolgt werden kann das Spiel wie gewohnt im MatchCenter von LIGABlatt.