In einer nervenaufreibenden Partie ist Galatasaray am Sonntag Abend gegen Gazisehir Gaziantep inicht über ein 3:3-Unentschieden hianusgekommen. Radamel Falcao (36.), Younes Belhanda (40.) und Sofiane Feghouli (66.) schossen die Löwen in Front ehe der Druck des Aufsteigers nach einer Roten Karte für Ahmet Çalık (55.) immer größer wurde. In einer wahnwitzigen Schlussphase mit insgesamt 15 Minuten Nachspielzeit hatte Gazianteps Alexandru Maxim das letzte Wort. 

In Abwesenheit des schwer verletzten Fernando Muslera hütete Ersatzkeeper Okan Koçuk den Kasten des Rekordmeisters. Davor startete die Vierer-Abwehrkette mit Marcelo Saracchi, Ahmet Çalık, Mariano und Mario Lemina, der wegen der Gelb-Sperre von Ryan Donk notgedrungen den zweiten Innenvertediger gab. Im Mittelfeld starteten Younès Belhanda und Jean-Mikael Seri auf der Doppel-Sechs, Henry Onyekuru, Emre Akbaba und Sofiane Feghouli im offensiven Dreier-Gestirn. Ganz vorne stürmte Radamel Falcao als alleinige Spitze.

Galatasaray war gegen den Aufsteiger sofort auf Betriebstemperatur und hatte nach wenige Minuten durch Radamel Falcao (4.) die erste große Möglichkeit zum Treffer. Gaziantep-Schlussmann Günay Güvenç wies den kolumbianischen Angreifers jedoch noch in die Schranken. Die "Löwen" kontrollierten im heimischen Türk Telekom Stadyumu Ball und Gegner – und kassierten dennoch den Rückstand: Nach einem Eckball von der linken Seite von Güray Vural köpfte Innenverteidiger Papy Djilobodji (17.) den Außenseiter per wuchtigem Kopfball aus rund zehn Metern zentraler Position in Front. Galatasaray schüttelte sich kurz und fand dann noch vor der Pause die passende Antwort: Sofiane Feghouli steckte 25 Meter vor dem Tor gut zu Radamel Falcao (36.) durch, der frei vor Günay Güvenç die Nerven behielt und den Gaziantep-Torwart mit einem flachen Schuss ins rechte untere Ecke verladen konnte. Dem Ausgleich folgte wiederum nur wenige Augenblicke später gar die Löwen-Führung: Nach einer Standard-Situation fand Seri Belhanda (40.), der aus ähnlicher Position wie zuvor Falcao, erst einen Gegner per Finte ins Leere laufen ließ und anschließend per Schuss ins rechte untere Eck zum 2:1 traf.

Ahmet Çalık fliegt nach Notbremse – VAR-Chaos in der Nachspielzeit 

Der zweite Durchgang begann mit einem Schock für "Cim Bom": Nach einem katastrophalen Rückspiel von Belhanda in den Fuß von Gazianteps Kenan Özer musste Abwehrmann Ahmet Çalık (55.) nur Notbremse greifen. Schiedsrichter Alper Ulusoy zögerte keine Sekunde und zeigte dem Galatasaray-Mann folgerichtig die Rote Karte. Mit zehn Mann lauerten die Löwen jetzt auf Gelegenheiten zum Kontern – was tatsächlich direkt funktionierte: Eine Hereingabe von Linksverteidiger Saracchi verwandelte Feghouli (66.) am Strafraumrand per Direktabnahme mit links zum 3:1 für die Gastgeber. In der Schlussphase der Partie hatte der türkische Rekordmeister mit zehn Mann dennoch zu kämpfen und musste nach dem Anschlusstreffer von Gazianteps Patrick Twumasi (78.) noch einmal zittern. Und der freche Aufsteiger aus Gaziantep schaffte in der vierten Minute der Nachspielzeit tatsächlich noch den Ausgleich – dachte jeder: Stürmer Kayode (90.+4) stellte nach Hereingabe von Kenan Özer zum vermeintlichen 3:3, doch Referee Ulusoy nahm den Treffer nach rund dreiminütiger Rücksprache mit dem VAR wegen eines vorangegangen Foulspiels zurück. Doch es wurde immer wilder: In der zwölften Minute der Nachspielzeit foulte der eingewechselte Jesse Sekidika Alexandru Maxim regelwidrig im Strafraum. Der Rumäne nahm sich der Sache selbst an und schoss in der 15. Minute (!) der Nachspielzeit das viel umjubelte 3:3-Ausgleichstor für Gaziantep.