Es bleibt dabei: Galatasaray kann in Kadıköy nicht gewinnen. Am Abend verpassten die "Löwen" trotz Überzahl im zweiten Durchgang den Sieg beim Erzrivalen Fenerbahçe und damit die Chance auf Spitzenreiter Başakşehir weiter heranzurücken. Onyekuru köpfte Mitte der zweiten Hälfte die Führung, Elmas schlug umgehend eiskalt zurück.

Fenerbahçe-Trainer Ersun Yanal veränderte seine Startelf nach dem enttäuschenden Remis in Ankara auf zwei Positionen: Valbuena, für den Dirar die Rechtsverteidigerposition einnahm und Elmas begannen für Isla und den rotgesperrten Ekici. Sein Pendant auf Seiten der Gäste rotierte nach dem erfolgreichen 3:0-Sieg in der Vorwoche ebenfalls zweimal und brachte Semih Kaya und Papa Ndiaye für Marcão und Emre Akbaba.

Die knapp 50.000 Fans im Ülker Stadyumu sahen einen zerfahrenen Beginn des 389. Interkontinental-Derbys, in welchem von beiden Mannschaften wenig Torgefahr ausging. Belhanda (10.) verzog auf Seiten der Gäste ein erstes Mal, Valbuena (15.) sorgte mit einem direkten Freistoß bei den Gastgebern für erste Torgefahr. Bis auf einen Kopfball von Diagne (31.), der das Tor ebenfalls weit verfehlte, waren das tatsächlich die gefährlichsten Offensivaktionen des ersten Durchgangs. Viel mehr bot das Spiel durch die geführte Härte beider Teams Spannung, die in ihren Zweikämpfen nicht zurücksteckten und keinen Zentimeter Rasen herschenkten. Belhanda (18.) sah bereits früh die erste gelbe Karte, später folgten Topal, Moses und Valbuena auf Seiten der Hausherren. Einen erwischte es aber besonders schwer: Fenerbahçe-Linksverteidiger Hasan Ali zog nach einem weiten Ball, den aufs Tor zu rennenden Diagne am Trikot, weswegen Schiedsrichter Palabiyik zunächst ebenfalls den gelben Karton zeigte. Nach Rücksprache mit dem VAR entschied sich Palabiyik aber wegen der Verhinderung einer klaren Torchance auf Notbremse und schickte Hasan Ali (45+1.) nachträglich vom Feld. Durch die turbulenten Vorkommnisse gab es bereits im ersten Durchgang eine achtminütige (!) Nachspielzeit.

Elmas kontert Onyekuru – Galatasaray fehlt der letzter Punch

In Überzahl versuchte der Tabellenzweite Galatasaray nun im gegnerischen Stadion die Initiative zu ergreifen und kam fortan zu besseren Chancen: Zuerst vergab Rechtsverteidiger Mariano (58.) dabei eine vielsprechende Möglichkeit um Haaresbreite, dann schoss Linnes (63.) nur an den Außenpfosten. Wenig später sollte der Knoten für die "Löwen" platzen: Mariano fand mit einer Flanke aus dem Halbfeld am zweiten Pfosten Onyekuru (66.), der Moses übersprang, gegen Harun Tekin einköpfte und das Stadion in kollektives Schweigen versetzte. Der Roten Karte und dem Druck Galatasarays zum Trotz kam Fenerbahçe aber erstaunlicherweise sofort zurück und glich aus: Dirar erhielt von der Gala-Abwehr nur Begleitschutz und fand am Elfmeterpunkt Youngster Elmas (71.), der den Ball eiskalt im rechten Eck versank. Fatih Terim beorderte seine Mannen in der Folge nochmals nach vorne. Der zur Halbzeit eingewechselte Emre Akbaba (85.) vergab in der Schlussphase dabei die aussichtsreichste Chance kläglich. Nach exakt 100 Spielminuten (inkl. zehnminütiger Nachspielzeit) endete das 389. Interkontinental-Derby mit 1:1.