Sensationell hat sich Akhisar im Pokal-Halbfinale mit 2:0 bei Galatasaray durchgesetzt. Damit zogen die Gäste nach zwei Toren von Matchwinner Selesnjow völlig verdient ins Finale des türkischen Pokals ein.

Nach dem überzeugenden 2:0-Sieg gegen Başakşehir würfelte Fatih Terim die Elf komplett durcheinander. Gleich neun neue Akteure kamen zum Einsatz und mussten den 2:1-Vorsprung aus dem Hinspiel somit über die Ziellinie bringen. Lediglich Fernando Muslera und Fernando blieben in der Startelf – ansonsten kamen überwiegend Akteure zum Einsatz, die in den vergangenen Wochen kaum bis gar nicht eingesetzt wurden.

Akhisar schockt Galatasaray früh

Das Spiel begann mit einem wahren Paukenschlag: Nach einfachem Ballverlust von Galatasaray am gegnerischen Strafraum konterten die Gäste eiskalt. Am Ende einer schnellen Ballstafette über die rechte Seite war Jewhen Selesnjow (4.) völlig blank und hatte keine Mühe, den Ball im leeren Tor zu parken – 0:1!

Eine schnelle Antwort hatte die Terim-Elf zunächst nicht parat. Zwar erarbeiteten sich die Gastgeber ein optisches Übergewicht, aber zu wirklichen Chancen kamen die "Löwen" erst einmal nicht. Und die Gäste wussten durchaus "frech" zu agieren. Mit immer wieder punktuellen Vorstößen konnte Akhisar Galatasaray auch defensiv beschäftigen und die eigene Abwehr entlasten. Nach rund einer halben Stunde gelang Selesnjow (29.) dann der zweite Gäste-Treffer, der allerdings zu Recht aufgrund einer Abseitsposition nicht gegeben wurde.

Galatasaray weiter pomadig – Selesnjow trifft erneut

Doch auch dieser Warnschuss kam beim Rekordmeister nicht an, wenngleich durch Yasin Öztekin (31.) immerhin ein erster Abschluss zu Buche stand. Doch im Gegenteil: Ein weiterer Konter schockte Galatasaray bis ins Mark. Rechtsverteidiger Lopes steckt auf den erneut startenden Selesnjow durch – und der Ukrainer blieb frei vor Muslera cool.

Galatasarays B-Elf war nun gefragt – und sie fand weiterhin keine Antworten. Zwar kam Maicon (44.) nach einer Ecke freistehend zum Kopfball, doch seine "Rückgabe" war bezeichnend für eine völlig enttäuschende und desillusionierende erste Halbzeit des Tabellenführers.

Mit Schwung aus der Kabine

Galatasaray kam verbessert aus der Kabine und hatte durch Derdiyok (48.) und Ciğerci (51.) erste kleine Annäherungen. Doch die großen Chancen gab es weiterhin für die Gäste, die in Person von Muğdat Çelik (53.) auf 3:0 hätten stellen müssen. Bei Galatasaray kamen nun Gomis und Rodrigues, die zumindest auf dem Papier die Qualität im Offensivspiel erhöhten.

Und tatsächlich waren beide auch direkt mittendrin im Spiel. Rodrigues schaffte es über Außen endlich Tempo ins Spiel zu bekommen – und Gomis strahlte schon alleine aufgrund seiner Körperlichkeit Gefahr aus.

Maicon fliegt

Mit Anbruch der Schlussphase hatte man sich eigentlich auf einen Sturmlauf der Gastgeber eingestellt – doch die gelb-rote Karte von Maicon (77.) macht der Terim-Elf einen erneuten Strich durch die Rechnung. Selesnjow (80.) traf einige Zeit später aus spitzem Winkel per direktem Freistoß die Latte.

Und spät hatten auch die dezimierten Gastgeber ihre Chancen: Gomis (84.) scheiterte denkbar knapp, Derdiyok (86.) fand in Öztürk seinen Meister. Galatasaray versuchte nun alles – doch es gelang nichts mehr. Sensationell steht Akhisar im Finale. Und das vollkommen verdient.