Vom vagen Gerücht zur unmittelbaren Fixierung des Deals: Stefan Kuntz steht kurz vor einem Engagement als neuer Trainer der türkischen Nationalmannschaft. Alle Parteien haben einem Wechsel des U21-Trainers Deutschlands eingewilligt, jetzt liegt es an ihm selbst.

Zunächst wirkte die Erstmeldung von "sabah spor" am vergangenen Mittwoch, dass die türkische Nationalmannschaft in Verhandlungen mit Deutschlands U21-Trainer stehe, wie ein wiederholt verwegenes Gerücht der nicht immer vertrauenswürdigen türkischen Presse. Schnell stellte sich aber heraus, dass der der türkische Fußballverband tatsächlich in konkreten Gesprächen mit dem 58-Jährigen sei und die Tendenz sogar zu einem positiven Ende zeige. In den drei zurückliegenden Tagen ist dann viel passiert: Erst bestätigte Kuntz persönlich die kursierenden Gerüchte über Vertragsverhandlungen in Istanbul. Dann gab auch der türkische Fußball-Boss Nihat Özdemir grünes Licht für eine etwaige Verpflichtung. Und am gestrigen Freitag teilte dann auch der deutsche Fußballbund, dass man Kuntz im Falle eines Wechselwunschs zur Türkei aufgrund seiner Verdienste und Erfolge mit der U21-Mannschaft eine Freigabe erteilen würde.

Entscheidung wird wohl noch an diesem Wochenende fallen

Was fehlt also noch zum perfekten Deal? Eigentlich nicht mehr viel! Alle Instanzen haben einem Wechsel des ehemaligen Stürmerstars zugestimmt, jetzt liegt es einzig noch an der finalen Entscheidung von Stefan Kuntz. "Im Moment geht eine Tendenz da hin", erklärte der wohl scheidende U21-Trainer Deutschlands gestern gegenüber der Nachrichtenagentur "dpa" auf die Frage eines möglichen Türkei-Engagements. Sollte es keine plötzliche Kehrtwende in den Gedankenspielen des Coaches geben, könnte der Deal noch an diesem Wochenende über die Bühne gehen und der für eine Saison für Beşiktaş (1995/96) stürmende Kuntz würde bereits zu Beginn der neuen Woche die Arbeit in der Türkei aufnehmen.

Dort soll er der Nachfolger des letztlich gescheiterten Şenol Güneş übernehmen und die "Milli Takım" in den verbleibenden vier WM-Qualifikationsspielen zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar führen. Nach der desaströsen 1:6-Niederlage gegen die Niederlande, die auch Günes‘ Aus bedeutete, steht die Türkei aktuell auf Gruppenplatz 3.

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