Nach einem äußerst durchwachsenen Saisonstart mit einer Niederlage und einem Unentschieden, entspannt sich die sportliche Situation bei Trabzonspor nach dem Sieg gegen Malatyaspor vorerst. Auch in Sachen Personal gibt es vorsichtigen Grund für Optimismus. Der Grund ist eine Nachricht aus Frankreich.
Uğurcan Çakır war das größte Torwarttalent der jüngeren türkischen Geschichte und schickt sich nun an, zum besten gestandenen Keeper des Landes zu werden. Zwar kommt er in der Nationalelf (noch) nicht an Mert Günok vorbei, Fans und Experten sind sich allerdings einig, dass dem jungen Mann aus Antalya die Zukunft gehört. Jene Zukunft sieht der 24-Jährige dem Vernehmen nach eher in Europa. Zwar ist er in Trabzon hochgeschätzt, unumstritten gesetzt und sogar zum neuen Kapitän ernannt worden, der Sprung in eine europäische Topliga wäre allerdings sicherlich ein weiterer Schritt auf seiner Karriereleiter – insbesondere da er sich durch Trabzonspors Sperre in dieser Saison nicht international beweisen kann. Interessenten soll es genügend gegeben haben, die letzte heiße Spur ist nun allerdings auch erkaltet. Der französische Champions-League-Teilnehmer Stade Rennes hat mit dem senegalesischen Nationalkeeper Alfred Gomis gestern eine neuen Nummer 1 verpflichtet und somit keinen Bedarf mehr zwischen den Pfosten. Zuvor hatte der Club aus der Bretagne seinen bisherigen Stammkeeper Edouard Mendy an Chelsea abgegeben. Türkische Medien hatten wiederum Çakır gleich mit beiden Teams in Verbindung gebracht.
Während die Gerüchte um Chelsea wohl eher aus der Luft gegriffen waren, soll man sich in Rennes wirklich mit Trabzons Torhüter beschäftigt haben, entschied sich dann aber für die ligainterne Variante Gomis. Auch die weiteren bisher gehandelten Interessenten scheiden mittlerweile aus. Sheffield holte mit Aaron Ramsdale einen englischen Torhüter, Sevilla verpflichtete den starken Leih-Keeper Bono fest und verfügt zusätzlich mit dem bisherigen Stammtorwart Tomáš Vaclík über einen weiteren Hochkaräter. Wirft man dann einen Blick auf die Teilnehmer der kommenden europäischen Wettbewerbe, stellt man schnell fest, dass beinahe alle Teams ihre Planungen für den Platz zwischen den Pfosten abgeschlossen haben. Sollte sich also bis zum Ende des Transferfensters am kommenden Montag nichts Grundlegendes mehr ändern, dürfen sich die Fans an der Schwarzmeerküste wahrscheinlich über einen Verbleib ihres stärksten verbliebenen Spielers freuen.
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