Am heutigen Montagnachmittag gab es die erwartete Pressekonferenz der DFL, die sich mit den Vertretern von erster und zweiter Bundesliga besprochen hatte. Doch wie man es bereits erahnen konnte, wurden nur wenige Details genannt. Verständlich, denn Angesichts der Corona-Krise weiß derzeit niemand, wann es wie weitergeht. Eines aber klang dann doch durch: Geisterspiele könnten eine ernst gemeinte Lösung sein.

Christian Seifert betonte mehrmals, dass in der aktuellen Zeit von Woche zu Woche gedacht werden müsse, bevor er durchklingen ließ: Der einzige Weg, wie man alle derzeitigen Erst- und Zweitligisten retten kann, werden Geisterspiele sein. Der Grund ist simpel: Zwar fehlen den Vereinen Zuschauereinnahmen, doch bricht man die Saison ganz ab, fallen auch Sponsoring- und TV-Gelder weg. Seifert sagte ganz klar: Brechen wir jetzt ab und spielen bis zum August keinen Fußball, wird es keine 20 Profiklubs mehr in Deutschland geben. Genau dieser Zustand würde auch die Türkei erreichen. Kein Vertreter der Süper Lig würde es halbwegs unbeschadet überstehen, wenn plötzlich fünf Monate Stillstand herrschen würde.

Fans müssen zurückstecken

Auch in der Türkei bleiben die Klubs auf der Strecke wenn das Fußballspielen gänzlich eingestellt wird. Seifert sprach an, was viele Fans nicht hören wollen: Geisterspiele stehen definitiv im Raum. Niemand liebt Spiele vor leeren Rängen, doch nun muss sich jeder einzelne Fan fragen: Was ist wichtiger, die Zukunft meines Vereins oder mein privates Vergnügen, die stimmungsvolle Atmosphäre erleben zu können? Ohne Geisterspielen trifft es die Klubs schwer, vor allem die "kleinen" Mitarbeiter stehen auf der Straße. Beißen wir aber in den sauren Apfel und schauen uns eben ein paar Spiele ohne Publikum an, können wir den Herzensklub ein klein wenig unterstützen. Ob Galatasaray oder Bayern, Paderborn oder Antalyaspor – jeder einzelne Mitarbeiter der Vereine ist auf Unterstützung angewiesen, anfeuern können wir wieder früh genug.

Foto: Arne Dedert/Getty Images