Nachdem die beiden Süper-Lig-Klubs Hatayspor und Gaziantep ihren Rückzug aus der Saison erklärt haben, hat sich der türkische Fußballverband TFF nun auf die weitere Handhabe verständigt. Der Ausstieg der beiden Klubs wird akzeptiert, absteigen können sie nicht. Andere Klubs können derweil Spieler aus den betroffenen Erdbeben-Gebieten transferieren, müssen dabei aber die Ausländerbegrenzung beachten.

Jetzt ist es amtlich: Die Süper-Lig-Saison wird – sofern sie am ersten März-Wochenende planmäßig den Spielbetrieb wieder aufnimmt – ohne Hatayspor und Gaziantep zu Ende gespielt. Beide Klubs erklärten Mitte der Woche sich in Folge des enormen Ausmaßes in ihren Regionen durch die Erdbeben-Katastrophe aus der aktuellen Saison zurückzuziehen, ungeachtet möglicher Konsequenzen. Der türkische Fußballverband TFF hat diese Entscheidung nun offiziell akzeptiert.

3:0-Ergebnis für die Gegner – Abstieg ausgeschlossen

Wie der Verband am Wochenende in einer ausführlichen Stellungnahme mitteilt, wird fortan jede Paarung von Hatayspor und Gaziantep mit 0:3 bzw. 3:0 für den Gegner gewertet. Damit in der Tabelle bis nach unten durchgereicht werden die Klubs aber nicht, denn: von einem Abstieg sind sie außen vor genommen. Ihnen wird auch in der nächsten Saison 2023/24 ein Platz in der Süper Lig gewährt. Dafür wird die Liga dann wiederum aufgestockt; aktuellen Plänen zufolge auf 20 Mannschaften.

"Big Four" verzichten auf jeweils 5 Millionen Lira

Die ausgeschiedenen Mannschaften sollen auch weiterhin alle regulären Prämien erhalten, das heißt: Sowohl die vom türkischen Fußballverband ausgeschütteten Spiel-Prämien als auch die Einnahmen nur TV-Gelder. Weil sich durch das Ausscheiden aus der Liga die Zahl der übertragenen Spiele und damit Geld für die Rundfunkanstalten verringert, verzichten andere Süper-Lig-Klubs als Ausgleich auf Prämien. Die "Big Four", also Galatasaray, Fenerbahçe, Beşiktaş und Trabzonspor, bekommen fünf Millionen Lira weniger, alle anderen Klubs drei Millionen Lira.

Spieler der ausgeschiedenen Klubs sind ab sofort für andere Liga-Konkurrenten bis zum Saisonende frei verfügbar. Klubs können also bei Bedarf noch Transfers tätigen, müssen dabei aber die nach wie vor geltende Ausländerbegrenzung beachten. Der türkische Fußballverband hebt dieses Limit bis zum Ende der Spielzeit aber auf neun gleichzeitig spielende Ausländer an, wenn darunter ein Nicht-Türke ist, der von einem Erdbeben betroffenen Klub transferiert wurde.