Die Gerüchte um einen Abgang von Merih Demiral von Juventus Turin halten weiter an. Wie italienische Medien nun berichten, soll auch AS Rom mit dem neuen Trainer José Mourinho Interesse am 23-Jährigen bekundet haben. Einzig die hohe Ablösesumme könnte zum Hindernis werden. 

Spätestens mit dem Wechsel von Sassuolo zu Juventus Turin vor zwei Jahren ist der türkische Nationalverteidiger endgültig im europäischen Spitzenfußball angekommen. Dabei ging seine Karriere, wie die der meisten türkischen EM-Verteidiger, innerhalb kürzester Zeit steil nach oben. Doch seither ist eine leichte Stagnation in seinem Werdegang zu erkennen. Von einigen Verletzungen geplagt kam er bei Juventus nie über einen längeren Zeitraum in Tritt. Die Verletzungen bremsten seine Entwicklung aus, vor allem sein Kreuzbandriss in seiner ersten Saison setzte ihn mehrere Monate außer Gefecht. Auch in seiner zweiten Saison hatte er immer wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen, weshalb er wettbewerbsübergreifend auf nur 24 Einsätze kam. Erschwerend kommt hinzu, dass er mit den Routiniers Bonucci und Chiellini sowie dem Youngster De Ligt drei große Rivalen vor der Nase hat, die eine Beförderung zum Stammspieler bei der "Alten Dame" vorerst erschweren. So könnte ein Tapetenwechsel der nächste Schritt in seiner Karriere sein, und hierbei könnte ein Verein aus der Serie A interessant werden. Wie italienische Medien berichten, soll AS Rom mit dem neuen Coach Mourinho ein Auge auf Merih Demiral geworfen haben. Dem Vernehmen nach soll Smalling beim "The Special One" keine Rolle spielen, weshalb ein neuer Innenverteidiger gesucht wird. 

Juventus fordert 40 Mio. Euro – Demiral braucht Spielpraxis  

Für die Dienste von Demiral überwies Juventus 18 Mio. Euro an Sassuolo. Logischerweise sind die "Bianconeri" nicht daran interessiert, den jungen Demiral für eine niedrige Ablösesumme gehen zu lassen, zumal der 23-Jährige noch einen laufenden Vertrag bis 2024 besitzt. Im Raum soll daher eine Ablösesumme in Höhe von 40 Mio. Euro stehen. Da die Roma nicht zu den zahlungsstärksten Vereinen der Serie A zählt, erweist sich das festgelegte Preisschild als größtes Hindernis. Demirals Berater sollen sich bereits mit der Juve-Vereinsführung zusammengesetzt haben, um die Zukunft ihres Schützlings zu besprechen. Zum aktuellen Zeitpunkt scheint vieles darauf hinzudeuten, dass auch die kommende Saison bei Juve nicht einfach werden könnte. Für die Entwicklung von Demiral hingegen zählt einzig allein die Spielpraxis, die er beim italienischen Serienmeister wohl nicht in dem gewünschten Ausmaß erhalten wird.

Sollte die Roma ernst machen und die Ablösesumme bezahlen, könnte der Nationalverteidiger zum teuersten Spieler in der Vereinsgeschichte avancieren und den 36-Millionen-Mann Gabriel Batistuta übertreffen. Eine weitere Saison in der Reservisten-Rolle bei Juve dürfte nicht der Anspruch der türkischen Nationalverteidigers sein, weshalb ein Wechsel, auch in Form einer Leihe, in Erwägung gezogen werden sollte. Trotz der schwachen EM dürften mehrere Klubs am Innenverteidiger interessiert sein, weshalb es an Angeboten wohl nicht mangeln wird. Einzig die hohe Ablösesumme könnte einige Interessenten von einem Transfer abhalten. Ob es am Ende AS Rom wird, wird daher maßgeblich von der Zahlungsbereitschaft der Römer abhängen. 

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