Gegen das im Vorfeld als haushoher Favorit titulierte Paris St.-Germain agierte Başakşehir lange Zeit auf Augenhöhe. Letztlich fehlte dem Champions League-Neuling nur die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Am Glauben an die eigene Stärke kratzt die 0:2-Niederlage aber nicht.

Es war ein historischer Abend im Başakşehir Fatih Terim Stadyumu: Zum ersten Mal in der noch jungen Vereinsgeschichte spielte das ortsansässige Başakşehir vor heimischer Kulisse ein Spiel in der Hauptrunde der Champions League. Und mit Paris St.-Germain war direkt einer der ganz großen Fische des europäischen Fußballs in der türkischen Metropole zu Gast. Was mit Blick auf die Paarung wie eine klare Angelegenheit aussehen mag, war am Ende eine ziemlich knappe Kiste. Ähnlich wie gegen Leipzig in der Vorwoche verteidigten die "Eulen" gut und machten es dem Star-Ensemble um Mbappé und Co. so schwer. Was gegen die Franzosen jedoch grundlegend anders war als gegen die Sachsen: Başakşehir hatte mehrmals die Führung – und auch später den möglichen Ausgleich – selbst auf dem Fuß. Ein an diesem Abend glänzend aufgelegter Edin Višća überragte in der Offensive als Allrounder und stetiger Unruheherd. Daneben waren Deniz Türüç und Stürmer Crivelli die auffälligsten Aktivposten in einer Mannschaft, die am Ende durchaus mehr verdient gehabt hätte, als eine 0:2-Niederlage.

"Ich bin stolz auf meine Mannschaft, wir haben gut gespielt und umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", zollte Başakşehir-Trainer Okan Buruk seinem Team Respekt: "Wir haben die Türkei würdig vertreten." Sowohl in Sachen Länderpunkte für das UEFA-Ranking als auch Zähler für’s eigene Konto in der Champions League-Gruppe ging der türkische Meister am Ende aber leer aus. Bei Debütanten, die zum ersten Mal auf der großen Bühne auflaufen und sich aufreiben, spricht man oft vom sogenannten Lehrgeld. Oder einfacher gesagt: Viel Aufwand, wenig Ertrag.

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