Nach der 0:2-Niederlage zum Champions League-Auftakt gegen Leipzig lobte Başakşehir-Trainer Okan Buruk den Auftritt seiner Mannschaft und erklärte, unverdient verloren zu haben – ein Irrtum. Der türkische Rekordmeister hatte in der zweiten Halbzeit zwar mehr Ballbesitz, aber nur, weil Leipzig das auch so wollte. 

"Wir haben zwei unglückliche Tore kassiert, dann wurden wir besser", schilderte Başakşehir-Trainer Okan Buruk den Verlauf der ersten 30 Minuten als Linksverteidiger Angelino RB Leipzig mit einem Doppelpack in Führung brachte und Başakşehir somit früh ins Hintertreffen geriet. "In der zweiten Halbzeit haben wir dann besser gespielt und waren auf dem Feld klar überlegen. Es gibt nicht viele Mannschaften, die gegen Leipzig derart spielen können. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft", attestierte Buruk seinen "Eulen", der den Heimsieg der Sachsen am Ende gar als "unverdient" betitelte.

Başakşehirs vermeintliche Überlegenheit verpufft

Mit Beginn des zweiten Durchgangs änderte RB-Trainer Julian Nagelsmann seine Formation auf eine Fünfer-Abwehrreihe, was Başakşehir in der Tat in die Karten spielte. Der zuvor extrem hoch und früh pressende Bundesligist konnte nun besser bespielt werden. Başakşehir ließ im Mittelfeld teilweise minutenlang den Ball zirkulieren, ohne aber ernsthafte Gefahr zu versprühen. Dem türkischen Meister, der als klarer Außenseiter eigentlich auf Konterfußball ausgerichtet war, fehlte es schlichtweg an einem Offensiv-Konzept im Ballbesitz-Fußball – oder eben einem echten Plan, den Nagelsmann mit dem überraschenden Rückzug seiner Truppe erfolgreich umsetzte. Die Folge war ein unkontrolliertes Anlaufen Başakşehirs, die aber nur selten ins letzte Drittel vorstoßen konnten. Folglich schlug die Buruk-Elf aus der vermeintlichen Überlegenheit kein Kapital und ging am Ende mit 0:2 als (verdienter) Verlierer vom Platz.

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