Der gleichermaßen kreative wie passende Hashtag der Social Media-Abteilung des FC Bayern spiegelt die derzeitigen Leistungen von Sven Ulreich bestens wieder. Der 29-jährige scheint in München angekommen, und ist längst keine Verlegenheitslösung mehr. In Abwesenheit von Nationaltorwart Manuel Neuer hat Ulreich in den letzten Wochen bewiesen, dass er durchaus das Zeug für den FC Bayern hat.

Wir schreiben Spielminute 94 in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena. Der stark kämpfende VfB Stuttgart kann mit der letzten Szene der Begegnung doch noch den sicher nicht unverdienten Ausgleich packen – und das vom Elfmeterpunkt. Der Kongolese Chadrac Akolo legt sich den Ball bereit, läuft an… und scheitert an Sven Ulreich. Sekunden später – Abpfiff, Bayern-Jubel und frustrierte Schwaben.

Ulreich trotzt den Pfiffen

Kein Wunder, dass Sven Ulreich im Nachgang als einer der Matchwinner bezeichnet wird. Ausgerechnet Ulreich möchte man sagen, da der Ex-Stuttgarter an alter Wirkungsstätte über 90 Minuten lang ausgepfiffen wurde. Doch der vom VfB ausgebildete Schlussmann lächelte die Pfiffe weg. Ganz so, wie ein Schlussmann des FC Bayern das heutzutage so tut.

Der Triumpf von Stuttgart war dabei lange nicht Ulreichs erstes Highlight in dieser Vorrunde. Spätestens seit seinem gegen Timo Werner gehaltenen Elfmeter im Pokal-Drama bei RB Leipzig genießt der gebürtige Schorndorfer einen gehobenen Stellenwert beim Rekordmeister. Und er ist lange kein Handicap mehr.

Selbstredend: Wenn Manuel Neuer im Frühjahr zurückkehren wird, wird es keine Diskussion und schon gar kein offenes Rennen um die Position im Tor der Münchner geben. Und doch ist die Erkenntnis, dass die Bayern im Fall der Fälle auf ihren #ZuNullreich bauen können, eine beruhigende für alle Fans des Rekordmeisters.