Es wird aller Voraussicht nach ein Abschied werden, der den FC Bayern sehr überraschend trifft. Thiago lag ein unterschriftsreifer Vertrag vor, der Spanier wollte ihn eigentlich in Kürze unterzeichnen. Nun aber soll er eine Rolle rückwärts gemacht haben, die nicht jeder verstehen kann. Aus "Thiago oder nix" wird nun also "Abschied oder nix."

Pep Guardiola war es, der mit dem berühmten Satz "Thiago oder nix" Aufsehen erregte. Er wollte den Spanier 2013 unbedingt verpflichten und bekam seinen Willen. Seit sieben Jahren stärkt der Edeltechniker nun schon das Mittelfeld, hat glorreiche und weniger starke Phasen an der Isar erlebt. In der Rückrunde der aktuellen Saison zeigte er sein ganzes Können. Nun aber macht er einen Rückzieher. Angeblich soll er realisiert haben: Mit 29 kann ich letztmals zu einem anderen europäischen Topklub wechseln. Damit soll entweder der FC Barcelona oder der FC Liverpool gemeint sein. Seine Kollegen hat er von seinem Wunsch offenbar schon in Kenntnis gesetzt, die Bosse auch.

Scholl ätzt gegen Thiago

Angeblich sollen sie ihm keine Steine in den Weg legen, wollen aber mindestens 60 Millionen Euro Ablöse kassieren. Thiago will also weg, wie schwer trifft das die Münchner? Darüber gibt es zwei Meinungen. Die einen sehen den Spanier als unverzichtbar an, die anderen kritisieren seine Mentalität und das Untertauchen in großen Spielen. Dazu gehört auch Mehmet Scholl, für den ehemaligen Bayernstar wäre ein Abschied Thiagos kein großes Problem. Kürzlich nämlich platzte der Knoten bei Leon Goretzka, der zusammen mit Joshua Kimmich eine fantastische Zentrale im Mittelfeld bildet. "Der ist mir nicht als Bayern-Gen-Experte in Erinnerung.", so Scholls harte Worte über Thiago. Sollte Goretzka seine überragende Form halten können, ist ein Verkauf des Spaniers zu verkraften. Die Aggressivität und den unbändigen Willen, die der deutsche Nationalspieler derzeit zeigt, ist genau das, was man bei Thiago oftmals vermisste.

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