Dass in einer globalen Krise bei vielen das Geld knapp wird, zeigt sich auch unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Situation. Viele müssen mit der Kurzarbeit zurecht kommen, andere haben ihre Job bereits verloren. Privilegiert sind logischerweise Profifußballer, ihnen tut die Krise am wenigsten weh. Aus diesem Grund sind sie zum Gehaltsverzicht aufgerufen. Das, so die Spielergewerkschaften, sei jedoch ein Unding.

Ein Fußballverein wird gerne auf den Spaßfaktor reduziert. Zu wenige besinnen sich darauf, dass er letztendlich nur ein großes Wirtschaftsunternehmen ist, an dem viele Arbeitsplätze hängen. Auf die deutschen Profiklubs verteilen sich weit mehr als 50.000 Jobs. Da die Vereine aktuell keine Gelder einnehmen, ist die Angst groß. Einige Klubs haben bereits Kurzarbeit angemeldet, andere wiederum kürzen den Stars die Gehälter, um die Mitarbeiter weiterhin entlohnen zu können. Kritik für diese Handlung muss sich derzeit der FC Liverpool anhören. In England nämlich werden die Spieler voraussichtlich nicht auf Gehalt verzichten, dennoch haben die Reds Kurzarbeit angemeldet, obwohl dieses Modell besonders den sozialschwachen Unternehmen helfen soll.

Kritik auch aus Italien

Die Spielergewerkschaft in England ist folgender Meinung: Wenn die Spieler auf Gehalt verzichten, nimmt der Staat gleichzeitig weniger Steuern ein. Diese Summe würde ihm fehlen, daher fließen die Millionen weiterhin wie gewohnt auf die Konten von Salah, Sterling und Co. In Italien hatte die Liga beschlossen, ihren Profis die Gehälter um 30 Prozent zu kürzen. Die Gewerkschaft reagierte prompt: "Es ist ein beschämender und unzulässiger Vorschlag." Das gleiche Spiel zeigt sich in Spanien, auch hier ist die Seite der Spieler wenig begeistert. Es sei eine Farce, dass nur die Profis für den finanziellen Schaden aufkommen müssten. Allerdings sollte man auch anmerken: Bei einem Jahresgehalt von 10 Millionen Euro müssten sich die Stars darüber im Klaren sein, wie vielen Menschen sie, wenn sie auf nur 20 Prozent verzichten würden, monatelang unter die Arme greifen könnten.

Foto: Jamie Squire/Getty Images