Wenn man die letzte Saison aus der Sicht des spanischen Fußballvereins Real Madrid etwas unter die Lupe nimmt, kann man sagen, dass sie nicht so rosig war. Zumindest die Fans können und wollen nicht zufrieden sein. Die Tabelle spricht Bände. Die "Königlichen" haben in 38 Spielen "nur" 63 Tore geschossen und landeten auf Rang drei. Der Rückstand auf den ewigen Rivalen FC Barcelona, der sich zum Meister krönte, betrug sage und schreibe 21 Zähler – oder im Fußballjargon ausgedrückt – sieben Siege.

In der Summe war der Auftritt in der vor Kurzem zu Ende gegangenen Primiera División durchwachsen. Nach einer 1:5-Klatsche gegen den FC Barcelona fand man sich nach zehn Spieltagen und gerade einmal 14 Punkten lediglich auf dem neunten Listenplatz wieder. Für den iberischen Rekordmeister war die Meisterschaft gelaufen. Erst durch die Verpflichtung des Cheftrainers Santiago Solari anstelle des glücklos agierenden Julen Lopetegui konnte das Team in ruhigere Fahrtwasser gebracht werden.

Drei Heimniederlagen en suite brachen Real das Genick

In der Champions League qualifizierte man sich als Gruppenerster für die Runde der letzten 16. Doch drei Heimniederlagen in Folge, die allesamt im Frühling kassiert wurden, besiegelten vorerst die Titelsucht der Madrilenen. Dem Aus in der Vorschlussrunde in der Copa del Rey – just gegen den katalanischen Dauerrivalen aus Barcelona – folgte in der fußballerischen Königsklasse eine blamable 1:4-Heimniederlage gegen Ajax Amsterdam. Da nutzte auch nicht das Wiederengagement von Zinédine Zidane an der Seitenlinie der "Königlichen". Die Titel holten andere, und gar einige fragen sich, ob der Abgang Cristiano Ronaldos ein Fehler war oder nicht.

Ronaldos Tore waren mehr nur als eine Bürge

Man kann zum etwas exzentrischen Kicker aus Portugal stehen wie man will, aber seine Torgefährlichkeit – er kam auf 450 Treffer in 438 Pflichtspielen – war fast schon eine Lebensversicherung für den spanischen Traditionsverein. Die Zeiten, als die Madrilenen 100 und mehr Tore in einer Saison erzielten, sind vorerst verblichene Fußballhistorie. Die Frage, ob Real Madrid nun kleinere Brötchen backen muss, oder ob die Verpflichtung des einen oder anderen Hochkaräter helfen kann, den Rückstand auf Messi und Co. zu verkürzen, wird die Zukunft weisen. Ferner will man ja auch den Rückstand zu Stadtrivalen Atlético verkürzen. Zum Glück beginnen im Hinblick auf die bevorstehende Saison 2019/20 alle Mannschaften bei null.