Bei der zurückliegenden EM war Mert Müldür vermutlich der einzige Lichtblick im Team der Türkei. Das soll auch den Verantwortlichen beim FC Bayern nicht verborgen geblieben sein. Angeblich ist der gebürtige Wiener ein Kandidat für die rechte Abwehrseite an der Säbener Straße.

So berichtet zumindest "Sky", dass die Kaderplaner um Hasan Salihamidžić bei dem 22-Jährigen und seinem Verein, dem US Sassuolo, vorgefühlt haben sollen. Die von den Fans erhoffte "große Lösung" wäre Müldür sicherlich nicht. Gerüchte gab es zuletzt um Achraf Hakimi (mittlerweile PSG), den niederländischen Senkrechtstarter und PSV-Kapitän Denzel Dumfries sowie einen Spieler aus der Barca-Riege um Sergiño Dest, Emerson Royal oder Sergi Roberto. Das Problem bei all diesen Spielern wäre das liebe Geld. Die Bayern wollen und müssen Corona-bedingt sparen und die genannten Spieler würden alle nur mit großen finanziellen Anstrengungen losgeeist werden können. Das wäre bei Mert Müldür im Vergleich sicher anders. Bei Sassuolo war der zehnfache Nationalspieler bisher noch kein unumstrittener Stammspieler und ein Wechsel zum deutschen Rekordmeister wäre daher ein gewaltiger Schritt. Stellt sich die Frage, ob ein Wechsel aber überhaupt Sinn machen würde.

Wie sinnvoll wäre ein Transfer?

Von Spielerseite dürfte man das wohl bejahen. Die Bayern spielen um nationale und internationale Titel und zahlen besser als der Achte der vergangenen Serie-A-Saison. Ein unumstrittener Stammspieler wäre Müldür allerdings auch in München natürlich nicht, könnte sich aber ins Rampenlicht spielen. Von Vereinsseite gibt es naturgemäß größere Fragezeichen. Bedarf auf der rechten Seite hat man definitiv. Benjamin Pavard hat eine schwächere Saison hinter sich und wusste auch bei der EM nicht zu gefallen. Sein Landsmann Bouna Sarr soll abgegeben werden und so bliebe noch Nachwuchsspieler Josip Stanišić, dem man klubintern angeblich den Durchbruch zutraut. Müldür könnte dementsprechend als Backup und Herausforderer fungieren. Sollte Julian Nagelsmann wirklich (auch) die Dreierkette implementieren wollen, könnte auch das für den jungen Türken sprechen. Gerade im Nationaldress punktete Müldür insbesondere durch seinen Offensivdrang, der in einem System mit drei Innenverteidigern besonders gut herauskommen würde. Müldür könnte also als "kleine Lösung" durchaus Sinn machen, zumal er auch auf dem linken Flügel aushelfen könnte. Auch das finanzielle Risiko wäre bei einem entwicklungsfähigen jungen Spieler überschaubar. Wie konkret die Gerüchte allerdings sind oder ob die Bayern noch eine echte A-Lösung aus dem Hut zaubern, wird die Zukunft zeigen.

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