Zum letzten Mal für die Spielzeit 2021/22 blickt das LIGABlatt am Montag auf die türkischen Legionäre und gibt eine Gesamtbewertung zu deren Leistung in der abgelaufenen Saison.

Premier League

Çağlar Söyüncü (Leicester City): Über weite Strecken der Saison eine gefestigte Größe in der Leicester-Abwehr, verlor aber zum Saisonende hin seinen Stammplatz. Insgesamt mit 28 Einsätzen, gefiel neben seiner Zweikampfführung vor allem im Aufbauspiel. Ein Jahr vor Vertragsende ist aber unklar, ob der Innenverteidiger in diesem Sommer wechseln könnte. (Note 4)

Ozan Kabak (Norwich City): Vor der Saison für ein Jahr auf die Insel zu Norwich City ausgeliehen, erlebte Ozan Kabak mit dem Abstieg der "Canaries" sein persönliches Deja-Vu, nämlich den zweiten Abstieg in zwei Jahren. Selbst stand der Türke verletzungs- aber auch leistungsbedingt in nur elf Partien auf dem Rasen. (Note 5)

La Liga

Enes Ünal (Getafe CF): Gesetzt über die komplette Saison hinweg. Nach schwierigem Saisonstart mit erheblicher Leistungssteigerung im weiteren Verlauf. Absolvierte letztlich mit 16 Toren seine bis dato stärkste Saison im Profifußball und hat sich spätestens jetzt in Spanien einen Namen gemacht. (Note 1,5)

Okay Yokuşlu (Getafe CF): Wechselte im Winter leihweise von Celta Vigo zu Getafe, wo er wieder mehr Spielanteile bekam – nicht selten als eine Art moderner Libero, zentral in der Dreierkette. Wechselt zum 1. Juli dann fest zu den Madrilenen, die drei Millionen Euro Ablöse an Vigo zahlen. (Note 3)

Serie A

Hakan Çalhanoğlu (Inter Mailand): Im Hinblick auf den Traum vom Scudetto erwies sich sein Wechsel innerhalb Mailands von der AC zu Inter als falsche Entscheidung. Individuell konnte der Spielmacher aber an seine starke Vorsaison anknüpfen (sieben Tore, 13 Vorlagen), gefiel dazu auch im Spiel gegen den Ball. (Note 2)

Merih Demiral (Atalanta Bergamo):Hatte in den letzten Wochen der Saison seinen Stammplatz verloren, auch zuvor immer wieder mit wechselhaften Auftritten. Restlos überzeugen konnte er auf jeden Fall nicht. Bis dato ist nicht geklärt, ob Atalanta die Kaufoption in Höhe von 25 Mio. Euro zieht. (Note 4)

Mert Müldür (Sassuolo): Duellierte sich immer wieder mit Toljan um den Platz rechts in der Verteidigung, setzte sich meist durch. In den Spielen dann selbst oft mit Licht und Schatten, hatte als Verteidiger oft mit der wilden Spielweise Sassuolos zu kämpfen. (Note 3,5)

Kaan Ayhan (Sassuolo): Im zweiten Jahr bei Sassuolo weiter nicht unumstritten, immerhin aber mit 23 Einsätzen, in denen er insgesamt solide spielte, aber auch immer für einen Aussetzer gut war. (Note 4)

Ligue 1

Burak Yılmaz (OSC Lille): Was die Torausbeute betrifft, konnte der Sturm-Routinier bei weitem nicht an die vorherige Meistersaison anknüpfen, steht am Ende bei nur vier Saisontoren. Mit bald 37 Jahren war Burak die langsam abbauende Dynamik deutlich anzusehen, agierte oft aber auch als Zuarbeiter für die Sturmkollegen. (Note 4)

Zeki Çelik (OSC Lille): Auch der Rechtsverteidiger konnte die hohen Erwartungen nach der Meistersaison größtenteils nicht erfüllen, spielte aber dennoch eine zufriedenstellende Saison. Manchmal etwas überhart oder zu spät in der Zweikampfführung (zehn Gelbe Karten). (Note 3)

Cengiz Ünder (Olympique Marseille): Nach einem zuvor verlorenen Jahr bei Leicester schlug Cengiz Ünder in Marseille voll ein – beim französischen Vizemeister war der 24-Jährige auf dem rechten Flügel gesetzt, strahlte dort Torgefahr (zehn Tore) und seine Stärken im Dribbling aus. (Note 2)

Eredivisie

Orkun Kökçü (Feyenoord Rotterdam): Aus dem Mittelfeld von Feyenoord praktisch nicht mehr wegzudenken – lenkt von dort aus nahezu jeden Angriff, tritt dazu alle Standards. Auch die Scorerwerte mit sieben Toren und neun Vorlagen können sich sehen lassen. Spannend wird, ober er über den Sommer hinaus beim Eredivisie-Dritten bleibt. (Note 2)

Premjer Liga 

Yusuf Yazıcı (ZSKA Moskau): Dem furiosen Auftakt nach seiner Winter-Leihe (acht Tore in den ersten sieben Spielen) folgte zum Saisonende hin die Ernüchterung – anhaltende Rückenprobleme setzten den Offensivmann außer Gefecht. Seine Zukunft in Moskau ist offen. (Note 2,5)

Foto: Matthias Hangst / Getty Images