Die "Football Leaks"–Berichte rund um die Gründung  einer möglichen Super Liga machten am Freitag auf Basis eines "Spiegel"-Artikels die Runde. Fernab der großen Pläne der europäischen Topklubs wurden aber auch weitere pikante Details enthüllt. Und allen voran FIFA-Präsident Gianni Infantino gerät aufgrund seiner früheren Tätigkeit als UEFA-Generalsekretär mehr denn je ins mediale Kreuzfeuer.  

Konkret soll Infantino dafür gesorgt haben, dass Manchester City und Paris St. Germain in der Spielzeit 2014/15 aufgrund Verstößen gegen das Financial Fairplay zu je 60 Millionen Euro Strafe verurteilt wurden. Ein mildes Urteil, wie aus diversen Dokumenten hervorgehen soll. Im Zusammenhang mit dieser Entscheidung trat dann Brian Quinn, der Leiter der FFP-Untersuchungskommission, zurück.

Klubs übten Druck aus

Sowohl Manchester City, als auch Paris St. Germain hatten den von der UEFA festgelegten Verschuldungsrahmen, der zwischen 2011 und 2013 bei 45 Millionen Euro war, stark überzogen. Manchester City wies damals ein Defizit von 218 Millionen Euro auf, Paris St. Germain 188 Millionen Euro. In beiden Fällen wäre ein Ausschluss aus der Champions League die folgerichtige Konsequenz gewesen.

Desweiteren soll Infantino vertrauliche Ergebnisse der Untersuchungen weitergereicht haben und Kompromisse vorgeschlagen haben – beides lag außerhalb des Kompetenzbereichs des heute 48-Jährigen. In einem Schreiben an City-Chef Khaldoon Khalifa Al Mubarak wird Infantino wie folgt zitiert: "Du wirst sehen, dass ich manchmal einen Ausdruck gewählt habe, der etwas strenger aussieht. Bitte lies das Dokument in genau diesem Geist."