Kopieren die Bayern etwa ihr eigenes Transfer-Modell, das vor einem Jahr für ungläubige Blicke gesorgt hat? Diese Frage stellen sich viele, nachdem vor einer Woche Eric Maxim Choupo-Moting an der Isar aufgetaucht ist. Für viele macht der Transfer wenig Sinn, doch beim genauen Hinschauen wird klar: Choupo-Moting? Der war doch vor einem Jahr unter anderem Namen schon da.

Im August 2019 nämlich verpflichteten die Bayern einen gewissen Ivan Perišić, der für ein Jahr von Inter Mailand ausgeliehen wurde. Das Gelächter war groß. Perišić? Was würde der schon bringen im Starensemble. Einige Monate später ging Perišić als Triple-Sieger zurück nach Italien. Wohl auch, weil Inter eine zu hohe Ablösesumme verlangt hatte. Er spielte regelmäßig, traf unter anderem im Viertelfinale der Champions League gegen Barcelona und tat vor allem eines: Nicht auffallen und seinen Platz auf der Bank akzeptieren. Er sorgte für gute Stimmung im Team und trug maßgeblich zu einem harmonischen Mannschaftsklima bei.

Teamplayer und Torschütze

Es sind genau die Eigenschaften, die sich die Münchner nun auch von Choupo-Moting versprechen. Der gebürtige Hamburger hat schon in Paris gezeigt, wie wichtig er sein kann und wie er seine Rolle im Team interpretiert. Spielen wird er für die Bayern vermutlich nur, wenn Robert Lewandowski verletzt ist oder Hansi Flick bei Rückstand einen zweiten Stürmer ins Zentrum werfen will. Choupo-Moting weiß und akzeptiert das. Schon bei den PSG-Stars war er außerordentlich beliebt und nahm seine Rolle aus Joker sehr ernst. Ablöse mussten die Bayern keine zahlen, ein Risiko scheint es also nicht zu geben. Und wenn der Stürmer einmal in einem Viertelfinale der Champions League den entscheidenden Treffer erzielen sollte, wie er es für die Franzosen gegen Atalanta getan hat, weiß jeder, weshalb sich die Münchner diesen Spieler gesichert haben.

Foto: Christof Stache/Getty Images