Kein anderes Thema sorgte in dieser Woche für mehr Schlagzeilen als der Nagelsmann-Wechsel an die Säbener Straße. Auch wenn den Bayern-Verantwortlichen ein echter Coup gelungen ist, dürfte der Trainer-Wechsel vielen leidenschaftlichen Bundesliga-Fans, die sich Spannung an der Tabellenspitze der Bundesliga wünschen, wohl nicht schmecken.

Nun ist alles in trockenen Tüchern: Nagelsmann wird in der kommenden Saison den Trainer-Posten beim Rekordmeister übernehmen, und schon jetzt können sich die Bayern-Fans auf einen hungrigen und ehrgeizigen Trainer mit viel Fußball-Fachwissen freuen. Neben der Verjüngung des Kaders stellen sich die Münchner somit auch auf dem Trainer-Posten für die Zukunft auf. Die einzige Mannschaft, die den Münchnern in dieser Saison noch halbwegs Paroli bieten konnte, war der von Nagelsmann angeführte RB Leipzig. Die Auswirkungen für die Bundesliga, speziell für den Meisterschaftskampf, liegen durch die Verpflichtung des 33-Jährigen auf der Hand, weshalb in diesem Zusammenhang ein kleiner Ausblick auf die bevorstehende Saison angebracht ist.

Schlechte Aussichten für die Konkurrenz

Auch für die kommende Saison sind die Aussichten für die Konkurrenz keineswegs besser. RB Leipzig wird, neben dem Abgang von Nagelsmann und Sportdirektor Krösche, wohl auch noch den ein oder anderen Spieler verlieren, weshalb ein personeller Umbruch auf allen Ebenen bevorsteht. In Dortmund wird zur kommenden Saison der aktuelle Gladbach-Trainer Rose übernehmen, und ob Haaland im Falle einer verpassten CL-Qualifikation noch zu halten ist, ist auch fraglich. Bei der diesjährigen Überraschungsmannschaft aus Frankfurt droht, ähnlich wie bei RB Leipzig, ein Umbruch, denn mit Trainer Hütter, Sportvorstand Bobic und Sportdirektor Hübner verlassen gleich drei wichtige Säulen den Verein. Auch ist fraglich, ob der in Europa begehrte André Silva in der kommenden Saison zu halten sein wird. Bei der zweiten Überraschungsmannschaft aus Wolfsburg deutet sich auf dem Trainer-Posten eine Trennung von Erfolgstrainer Glasner an und ob die Wölfe ihren Top-Stürmer Weghorst halten können, steht auch noch in den Sternen.

Vieles spricht deshalb dafür, dass die Bayern auch in der kommenden Saison an der Tabellenspitze stehen werden. Auch wenn man glaubt, dass die Münchner ihren Titelhunger verlieren könnten, ist bei dem ehrgeizigen Nagelsmann davon auszugehen, dass er seine Schützlinge auf die Titel-Jagd auch mental vorbereiten wird. Ein möglicher Alleingang der Bayern in der kommenden Saison dürfte bei vielen Fußball-Fans nicht auf Begeisterung stoßen. Die wohl einzige Hoffnung, die man als neutraler Fan noch bei RB Leipzig und Nagelsmann sah, wurde nun durch den Trainer-Wechsel begraben, weshalb auch in der kommenden Saison national wohl kein Weg am Rekordmeister vorbeiführen wird.

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