In der Liga muss man beim erfolgsverwöhnten Rekordmeister nach zwei Unentschieden in Folge beinahe schon von einer leichten Schwächephase sprechen. Jetzt geht es allerdings auch in Europa los und personell hat Julian Nagelsmann die Qual der Wahl.

Sämtliche (potentiellen) Startelfkandidaten stehen im Kader, wenn es heute um 21 Uhr zum Wiedersehen mit Inter Mailand kommt. Für den Trainer bedeutet das, dass er einige harte Entscheidungen treffen muss. Sieben bis acht Positionen dürften bereits fest vergeben sein, daneben tobt der Konkurrenzkampf. Neuer, Pavard, Hernández, Davies, Kimmich, Müller, Mané und wohl auch Coman sind eingeplant. Blieben noch drei Fragezeichen: Upamecano und de Ligt hoffen auf den zweiten Platz in der Innenverteidigung, Sabitzer, Goretzka und Gravenberch konkurrieren um das Mandat auf der Sechs (mit klaren Vorteilen für den Österreicher) und für die letzte freie Stelle in der Offensive stehen mit Gnabry, Sané und Musiala gleich drei Topstars bereit. Nach den beiden Unentschieden wird der Fokus auch klar auf dem Sturm liegen, der zuletzt nicht die gewohnte Durchschlagskraft entfalten konnte und nun wahrscheinlich auf das Trio de Vrij, Bastoni und Škriniar trifft.

Inter noch nicht in Form

Inter wiederum hat seine Vorjahresform noch nicht gefunden und ist mit drei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet. Insbesondere die jüngste Derbypleite gegen den verhassten Nachbarn AC Milan dürfte den Italienern zugesetzt haben. Mit Rückkehrer Romelu Lukaku fehlt zudem der Topstar weiterhin verletzt. Gut möglich, dass Altmeister Edin Džeko den Platz neben Martínez besetzen wird. Nach seiner Einwechslung sorgte der 36-Jährige im letzten Spiel direkt für frischen Schwung und traf bereits nach wenigen Minuten. Die restlichen Positionen dürften mehr oder weniger vergeben sein. Lediglich auf der linken Außenbahn hofft Robin Gosens auf eine Chance von Beginn an. Hier muss er sich bisher hinter dem zuletzt starken Matteo Darmian einordnen und zudem mit Federico Dimarco konkurrieren.

Die Bayern gehen zwar als Favorit in das Prestigeduell, werden Inter allerdings keineswegs unterschätzen. Gerade vor heimischem Publikum sind die Mailänder eine Macht und können die Gäste vor große Probleme stellen. Am Ende wird es wohl vor allem auf die Form der Offensivreihen ankommen und hier hat der FCB zumindest personell eigentlich klare Vorteile. Die Fans erwartet jedenfalls ein früher Leckerbissen, der aber gerade hinsichtlich der anspruchsvollen Besetzung der Gruppe C schon wegweisend sein kann.

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