Das "Spitzenspiel" an diesem Spieltag ist nach der Anstoßzeit ironischerweise der Krisengipfel zwischen Gladbach und Hertha. Ein paar Stunden vorher kommt es allerdings tabellarisch zum heißesten Duell zwischen dem Ersten und dem Vierten. Auf Spannung hoffen aber wohl nur die größten Optimisten.
Zu klar und überlegen war die Machtdemonstration der Bayern im Champions-League-Achtelfinalrückspiel gegen RB Salzburg. Die Österreicher hatten durch das 1:1 im Hinspiel mit zur leichten Missstimmung in München beigetragen, die durch das Unentschieden gegen Leverkusen noch verstärkt worden war. Wer nun aber fälschlicherweise dachte, die Münchener könnten vielleicht ins Straucheln geraten oder gar so etwas wie Spannung im Meisterschaftsrennen aufkommen, dürfte von dieser Idee schnell wieder abgekommen sein. 7:1 hieß das Ergebnis unter der Woche und nach der Champions League soll auch die Bundesliga wieder die gewohnten Bayern zu sehen bekommen. Schlechte Nachrichten für die TSG Hoffenheim, die auf einem beachtlichen vierten Rang steht und wieder mit einigen Rückkehrern planen kann. Dass das allein allerdings gegen den Spitzenreiter reicht, ist kaum nicht zu erwarten.
Schlüsselspieler wieder in Form
Die Bayern laufen wieder rund. Kapitän Neuer ist zurück, Goalgetter Lewandowski trifft wieder und auch Thomas Müller netzte dieses Mal gleich doppelt auf der richtigen Seite ein. Die mittlerweile 32. Meisterschaft ist bei neun Punkten Vorsprung auf den inkonstanten BVB trotz einer Partie mehr nur noch Formsache. Auch Julian Nagelsmanns System mit Dreierkette funktioniert immer besser. Mit Ausnahme des immer noch geschonten Alphonso Davies stehen alle Verteidiger zur Verfügung, so dass der Trainer bei Bedarf auch rotieren kann. Wollte man eine Schwachstelle suchen, wäre es bis vor kurzer Zeit noch das zentrale Mittelfeld gewesen, wo mit Goretzka und Tolisso gleich zwei Anwärter auf den Platz neben Kimmich ausfallen, doch gegen Salzburg zeigte Musiala, dass er sehr viel mehr als nur eine Notlösung ist.
Zu erwarten ist daher ein souveräner Auftritt gegen Hoffenheim, der im nächsten Dreier mündet. Hoffnung macht dem neutralen Zuschauer lediglich die Form der Gäste: Die TSG hat vier Spiele in Folge gewonnen und verfügt daher ebenfalls über ein gewisses Selbstvertrauen. Zeigt sie in München Mut könnte uns doch ein Topspiel erwarten, das diesen Namen tatsächlich verdient.
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