Mit dem bestätigten Sommertransfer des Franzosen Dayot Upamecano setzt der Rekordmeister ein klares Zeichen in Richtung Umbruch in der Defensive. Nach dem feststehenden Abgang von David Alaba, stehen auch beim 32-jährigen Jérôme Boateng einstimmenden Medienberichten zufolge die Zeichen auf Abschied im Sommer. Angesichts des bevorstehenden Umbruchs und der Verjüngung in der Defensive macht dieser Schritt Sinn. Allerdings würden die Münchner mit Boateng einen weiteren erfahrenen Leistungsträger verlieren, dessen Abgang in der kommenden Saison eine junge und neu formierte Defensive hinterlassen würde.

Für viele Bayern-Fans galt Boateng aufgrund von schwankenden Leistungen und seines fortgeschrittenen Alters bereits als abgeschrieben. Oft sagte man dem gebürtigen Berliner ein schwieriges Verhältnis zu den Bayern-Bossen nach. Nach schwachen Leistungen stand der Ex-Nationalspieler oftmals in der Kritik. Ehrenpräsident Uli Hoeneß legte dem Ex-Nationalspieler bereits 2019 einen Abschied nahe. Auch sportlich betrachtet hatte Boateng, speziell in der Kovac-Ära, nicht immer einen leichten Stand bei den Bayern. Die Wende in der Causa Boateng kam daher für viele überraschend und war unmittelbar auf Hansi Flick zurückzuführen. Der Triple-Coach kannte ihn bereits bestens aus der gemeinsamen Zeit beim DFB und schenkte ihm das notwendige Vertrauen, welches Boateng speziell in der Triple-Saison mit starken Leistungen zurückzahlte. Mittlerweile gilt der 32-Jährige, gemeinsam mit Alaba, als wichtiger Baustein in der Innenverteidigung der Bayern. Zumal bekennt sich Flick klar zum Ex-Nationalspieler und bevorzugt Leistungsträger Boateng vor den Innenverteidigern Hernández und Süle, die in der Innenverteidigung kaum berücksichtigt werden.

Upamecano-Transfer setzt Boateng auf Streichliste

Durch die bereits feststehende Neuverpflichtung von Upamecano rückt die Personalie Boateng wieder in den Vordergrund. Die Münchner wollen speziell in der Defensive einen Neuanfang wagen, welcher mit den feststehenden Abgängen von Alaba und Martínez bereits eingeläutet wurde. In der kommenden Saison müssen sich die Bayern-Anhänger daher auf eine neu formierte, junge Defensive einstellen. Allerdings soll der Neuanfang in der Defensive mit Spielern wie Hernández und Süle vonstattengehen, die in der Innenverteidigung aktuell nur wenig Einsatzzeiten bekommen. Mit Boateng würde der Rekordmeister, nach Alaba und Martínez, einen weiteren erfahrenen Leistungsträger verlieren, der gleich zweimal das Triple mit den Bayern gewann. Da der Ex-Nationalspieler zu den Großverdienern bei den Bayern zählt, wäre ein Abgang wirtschaftlich betrachtet begründet. Aufgrund seiner Erfahrung könnte Boateng einer neu formierten Defensive in einer neuen Rolle durchaus helfen. Boateng selbst ist einer Vertragsverlängerung nicht abgeneigt, weshalb ein weiteres Jahr unter geringeren Konditionen nicht ausgeschlossen wäre. Allerdings stehen die Zeichen dennoch auf Abschied. Die Wahrscheinlichkeit für eine Wende in der Causa Boateng wird einstimmenden Medienberichten zufolge als äußerst gering eingeschätzt.

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