Mittelfeld oder Rechtsverteidigung? Die Bayern stehen derzeit vor der Luxusfrage: Wohin mit Joshua Kimmich? Der 24-Jährige ist unverzichtbar beim deutschen Rekordmeister. Während er in München fast nur rechts außen zum Einsatz kommt, träumt er insgeheim von einer Führungsrolle im defensiven Mittelfeld.

175 Spiele bestritt Kimmich bislang für den FC Bayern. In 94 Partien bekleidete er die Position des rechten Verteidigers. Obwohl Kimmich gelernter Mittelfeldspieler ist, setzte er sich bei den Bayern sofort in der Abwehr durch. Nach dem Abschied von Philipp Lahm plante man ihn in München fest auf dieser Position ein. Kimmich selbst hätte lieber im defensiven Mittelfeld seine Stärke bewiesen. Auch unter Niko Kovač ist der deutsche Nationalspieler hinten rechts gesetzt. Im Mittelfeld ist man mit Thiago, Corentin Tolisso, Javi Martínez und Leon Goretzka bestens besetzt. Für die Zentrale gesellt sich Philippe Coutinho dazu. Am vergangenen Spieltag gegen Schalke 04 musste/durfte Kimmich dort ran, wo er es sich insgeheim wünscht: Auf der Münchner Sechs.

Keine Zukunft auf der Sechs?

Martínez war nach überstandener Verletzung noch nicht wieder zu 100% fit, Thiago fehlte angeschlagen. Kimmich machte eine ordentliche Partie, doch wiederholen soll sich dieses Szenario eigentlich nicht. "Er hat ein gutes Spiel auf der Sechs gemacht. Auf der rechten Seite hat er offensiv unglaubliches Potenzial, war dort in den letzten beiden Jahren der beste Scorer. Er wird diese Position nicht endgültig verlassen, dafür ist er zu gut", so Kovač. Auch die Tatsache, dass die Bayern noch auf der Suche nach einem weiteren Sechser sind, lassen erkennen, dass Kimmich weiterhin als Rechtsverteidiger eingeplant ist. Weitere Einsätze im defensiven Mittelfeld sind also nur kalkulierbar, wenn man Thiago, Martínez, Tolisso oder Goretzka verletzungsbedingt ersetzen muss.

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