Vom Rekordeinkauf zum Bankdrücker bis hin zum Leistungsträger? In nur einem Jahr beim FC Bayern hat Lucas Hernández schon sämtliche Rollen eingenommen. Im Sommer soll er kurz vor einem Wechsel gestanden haben, doch mittlerweile ist er aus der Mannschaft nicht mehr weg zu denken. Was macht den Franzosen so stark, dass er unverzichtbar geworden ist?

Stolze 80 Millionen Euro überwiesen die Münchner an Atlético Madrid, eine ganz schöne Hypothek, mit der für Lucas Hernández das Abenteuer Bundesliga begann. Kaum angekommen, war der Franzose schon verletzt und hatte Mühe, sich wieder zurück zu kämpfen. Nur sechs Ligaspiele durfte er über die vollen 90 Minuten absolvieren. Nach dem Triple zeigte er sich verständlicherweise ganz und gar nicht zufrieden, erste Gerüchte über einen schnellen Abschied wurden laut. Trainer Hansi Flick jedoch bekräftigte stets: Hernández bleibt. Mittlerweile ist klar: Flicks Prognose ist aufgegangen, Hernández mittlerweile Stammspieler. Schon vor der Verletzung von Konkurrent Alphonso Davies wurde er immer stärker.

Linke Außenbahn oder Abwehrzentrum?

Er wechselte sich mit dem Kanadier ab und zeigte, wann immer er spielte, starke Leistungen. Vor wenigen Wochen dann die Hiobsbotschaft: Alphonso Davies wird lange fehlen. Für diese Zeit hat Hernández seinen Stammplatz hinten links in der Viererkette sicher. Nicht aber, weil es nur an Alternativen mangelt, sondern vielmehr, weil er seine Sache richtig gut macht. Offensiv wird er immer besser. Seine Flanken landen bei den Mitspielern, auch er selbst avanciert zum Torschützen. Defensiv steht er sicher und zeigt sich aggressiv in den Zweikämpfen. Das Abwehrzentrum, wo er auch spielen kann, ist belegt, sodass er wohl hinten links Zuhause bleiben wird. Noch vor einigen Monaten hätte kaum einer gedacht, dass sich Alphonso Davies nach seiner Genesung schwer tun wird, an Lucas Hernández vorbei zu kommen.

Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images