Nach den Siegen von Leipzig, Dortmund und Schalke war der FC Bayern unter Druck. Und was machen die Münchner, wenn der Druck groß ist? Richtig, sie überzeugen. Ganz egal, welche Spieler gerade nicht zur Verfügung stehen. Gestern in Berlin wurde eindrucksvoll gezeigt: Wir lieben den Wettkampf und wollen den nächsten Titel!

Das Problem der Bayern wurde oft thematisiert: Die vielen Verletzten und der damit verbundene kleine Kader. Für den Rückrundenauftakt fehlte auch noch Joshua Kimmich gesperrt. Dazu musste man auf Javi Martínez verzichten, Niklas Süle und Lucas Hernández müssen ohnehin seit Monaten zusehen. Für die Verteidigung hieß das: Der eigentlich aussortierte Jérome Boateng rückte neben den Aushilfs-Abwehrboss David Alaba, seines Zeichens Linksverteidiger oder Sechser. Rechts musste Benjamin Pavard verteidigen, da Kimmich fehlte. Die Fans des Rekordmeisters befürchteten einen sehr holprigen Rückrundenstart, doch sie wurden eines Besseren belehrt. Ohne die angeschlagenen Offensivstars Serge Gnabry und Kingsley Coman kamen die Bayern bestens in Fahrt.

Herausforderung angenommen

Schon vor einem Jahr bewiesen die Münchner, dass ihnen die Rolle des Verfolgers liegt. Wann immer sie gefordert sind, schlagen sie zu. Einen zu großen Druck kennt man an der Isar nicht. Die erfahrenen Spieler wissen, wann es wirklich darauf ankommt. Gegen Hertha BSC haben sie bewiesen: Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir in der Pflicht sind. Ausreden gelten nicht mehr. Damit sandten sie ein klares Signal an die Liga. Auch, wenn wir sieben Mal in Folge deutscher Meister geworden sind, wir sind absolut nicht müde oder weniger ehrgeizig. Und können den Ausfall wichtiger Spieler kompensieren, wenn jeder zu 100% mitzieht. Wenn dann noch einige Verletzte zurückkehren, wird RB Leipzig die Kraft des Rekord-Champions zu spüren bekommen.

Foto: Ronny Hartmann/Getty Images

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