Weiterhin bleibt die Zukunft von Niklas Süle bei den Bayern ungewiss. Die Top-Leistungen unter Nagelsmann stellen den Nationalspieler alles andere als in Frage. Jedoch sorgen die geleakten Chatverläufe sowie ein Transfer-Gerücht für ein Rätsel im "Sülinho"-Poker.

Die Personalie Niklas Süle kann bisher als Achtungserfolg des neuen Trainers Nagelsmann gewertet. Die Zeiten, in denen der Nationalspieler an der Säbener Straße noch umstritten, gar angezählt war, gehören der Vergangenheit an. Für die schwierige Zeit unter Ex-Trainer Niko Kovac war allen voran ein Kreuzbandriss verantwortlich, den der 26-Jährige zwar auskurieren konnte, aber so richtig in Fahrt kam er seither nicht, was den ersten Rückschlag in seiner Karriere darstellen sollte. Mit der Verpflichtung von Nagelsmann, der Süle bereits von der gemeinsamen Zeit bei der TSG Hoffenheim bestens kennt, wächst der Wackelkandidat der vergangenen Saison mittlerweile wieder zum Leistungsträger heran – und das nicht nur auf der Position des Innenverteidigers. Als gelernter Zehner sorgt "Sülinho" mit sehenswerten Dribblings und einem Offensivdrang auf der für ihn zur Selbstverständlichkeit gewordenen Position des Rechtsverteidigers auch auf den Rängen für Furore. Bei der Heimniederlage gegen Frankfurt gab es gar Süle-Sprechgesänge auf den Tribünen – ein Zeichen, dass der 26-Jährige auch bei den Fans wieder ganz oben steht und ein deutliches Signal, dass sich auch die Fans eine Vertragsverlängerung wünschen. Und letzteres erweist sich aktuell mehr als schwierig, denn die Vertragsverhandlungen für den im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag stocken.

Rüdiger als Süle-Ersatz?

Dass die Bayern mit dem wieder erstarkten Süle am liebsten verlängern würden, steht außer Frage. Nach den jüngst veröffentlichten WhatsApp-Chatverläufen, die im Zuge eines Beraterstreits ans Licht kamen, wurde jedoch bekannt, dass Süle seinen Abgang von den Bayern bereits 2018 geplant haben soll. Grund hierfür soll das schwierige Verhältnis zu Niko Kovac gewesen sein. Letztlich erlitt der Nationalspieler einen Kreuzbandriss, weshalb ein Wechsel wieder vom Tisch war. Doch liebäugelt Süle weiterhin mit einem Abgang? Aktuell lassen die stockenden Verhandlungen einmal mehr nichts Gutes erahnen. Ein ablösefreier Abgang ist nicht mehr ausgeschlossen, was auch die Tatsache verdeutlicht, dass die Bayern-Verantwortlichen nunmehr nach entsprechenden Ersatz Ausschau halten. Im Gespräch soll Antonio Rüdiger, Süles Nationalmannschaftkollege sowie amtierender Champions-League-Sieger mit dem FC Chelsea, sein. Bei beiden Spielern laufen die Verträge im kommenden Sommer aus. Bekanntlich liebäugelt Süle seit längerem mit einem Wechsel in die Premier League, weshalb auch ein Tausch in diesem Fall keinesfalls abwegig wäre. Wie sich die Causa "Sülinho" in der kommenden Zeit entwickeln wird, muss man abwarten. Den Münchenern läuft allerdings allmählich die Zeit davon. Eine zeitnahe Einigung scheint auch in Süle-Poker nicht in Sicht zu sein.

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