Als sich Niklas Süle vor gut einem halben Jahr einen Kreuzbandriss sowie eine Schädigung des Meniskus zuzog, rechnete niemand damit, dass er im Mai wieder auf dem Platz stehen würde. Doch der Abwehrchef der Bayern zeigte: Wenn niemand mit mir rechnet, gelingt es mir erst recht. Nun steht sein Comeback kurz bevor und Süle kann eindrucksvoll zeigen, dass er zu den Top-Verteidigern Europas gehört.

Es gibt Spieler, die brauchen ein Jahr oder länger, um nach einem wiederholten Kreuzbandriss zu alter stärker zurückzufinden. Und es gibt Spieler wie Niklas Süle, die als geborene Kämpfernatur allen zeigen: Nichts ist unmöglich. Als der 24-Jährige vor knapp zwei Jahren an die Säbener Straße wechselte, hielt man ihn für unbeweglich und chancenlos auf einen Stammplatz. Was machte Süle? Er verdrängte die Weltmeister Mats Hummels und Jérome Boateng und mauserte sich zum Abwehrboss. Dass sich gerade ihr Chef im Oktober so schwer verletzte, traf die Bayern ins Mark. Auch, wenn David Alaba ihn wunderbar vertritt, fehlt Süle sehr.

Auf dem Weg an die Spitze

Vor seiner schweren Verletzung hielt Süle die Defensive zusammen. Plötzlich wurde sein Name genannt, wenn es um die besten Verteidiger Europas ging. Noch, das weiß Süle, fehlt ihm ein Stückchen zur Weltspitze um Virgil van Dijk. Ein Stückchen, das er schnell aufholen kann. Die Corona-Zwangspause kommt ihm entgegen. So kann er in der aktuellen Saison fest mit Einsätzen planen, die komplette Vorbereitung zur neuen Spielzeit absolvieren und mit Spielpraxis in die neue Saison starten. Süles Reha verlief beeindruckend, obwohl viele nicht an ein schnelles Comeback glaubten, arbeitet er jeden Tag noch ein Stückchen härter. Aktuell ist nicht viel los an der Säbener Straße. Aber das stört einen, der ein halbes Jahr lang keinen Fußball spielen durfte, kurz vor seiner Rückkehr auf den Platz auch nicht mehr.

Foto: Christof Stache/Getty Images