Dank eines überragenden Burak Yılmaz darf OSC Lille weiter von der französischen Meisterschaft träumen. Am Sonntagabend wuchs der 35-jährige Türke im Top-Spiel gegen Lyon über sich hinaus und schwang sich mit drei direkten Torbeteiligungen bei der atemberaubenden Aufholjagd zum 3:2-Sieg zum Matchwinner auf. 

Es bedarf nicht vielen Überlegungen mehr, ob der im Spätherbst der Karriere vollzogene Schritt ins Ausland von Burak Yılmaz der richtige war, spätestens nicht mehr nach dem vergangenen Sonntagabend in Lyon. Kurz vor der Halbzeit liegen seine Doggen – vor dem Spieltag nach wie vor Tabellenführer der Ligue 1 – im Parc Olympique Lyonnais gegen den Tabellenvierten zurück, drohen an Ort und Stelle die Spitzenposition im Top-Spiel aus der Hand zu geben. Dann jagt Burak aus 23 Metern einen Freistoß aus zentraler Position in den linken Winkel – ein Geschoss, das so viel Gewalt, Entschlossenheit und Siegeswillen beinhaltet, dass Lille fortan zur großen Aufholjagd bläst. Auf Vorlage von Burak stellt dessen kongenialer Sturmkollege nach einer Stunde auf 2:2-Unentschieden. Fünf Minuten vor dem regulären Ende ist es dann abermals Burak, der nach einer erfolgreichen Kopfballverlängerung vom eingewechselten Yusuf Yazıcı frei durch ist und Lyon-Keeper Lopes aus vollem Lauf überlupft – Lille hat das Spiel gedreht, Burak ist der Held!

Titel zum Greifen nah: Baut dem Mann ein Denkmal!

Seinen Status als "Kral" – König von Lille – hat der 35-jährige Türke an diesem Sonntagabend in Lyon, von dem noch lange zu sprechen sein wird, einmal mehr zementiert. Mehr noch: Burak Yılmaz arbeitet beim LOSC am Legendenstatus. Es ist nicht auszuschließen, dass sie ihm in der nordfranzösischen Stadt tatsächlich ein Denkmal bauen, sollte er ihnen in rund vier Wochen den fünften Meistertitel der Vereinsgeschichte bescheren. Im vergangenen Sommer ist gerätselt worden, ob der zwar wegen seiner Tore stets gefeierte, oft aber auch hölzern daherkommende Angreifer, außerhalb der türkischen Süper Lig funktionieren könnte. Mittlerweile steht die Erkenntnis, dass Buraks Schritt ins Ausland – und insbesondere zu Lille, wo seine Qualitäten vollumfänglich zum Vorschein kommen – die beste Entscheidung seiner Karriere war.