Mit dem Weltmeister Frankreich wartet für die DFB-Elf ein harter Brocken zum EM-Auftakt. Das LIGABlatt analysiert die mögliche Startelf und zeigt personelle Optionen auf. Weite Teile der der Startelf stehen so gut wie fest, dennoch könnte es zu Überraschungen kommen. 

Tor/Abwehr:
Mit Kapitän Manuel Neuer hat die deutsche Auswahl einen der Weltbesten auf der Torhüter-Position, weshalb es keinen Grund für Veränderungen wird. Die in den letzten Monaten wacklige Abwehr bereitet allerdings Sorgen. Bundestrainer Löw wird wohl, wie zuletzt gegen Lettland, auf eine Dreierkette setzen. Rückkehrer Mats Hummels, Champions-League-Sieger Antonio Rüdiger und Matthias Ginter sollen für die notwendige Stabilität in der Defensive sorgen. Gegen die wohl stärkste Offensive um Mbappé, Griezmann und Co. sind neben Tempo auch eine Aggressivität sowie Robustheit gefordert, die im defensiven Verbund gezeigt werden sollen. Die linke Außenbahn wird Atalanta-Flügelspieler Robin Gosens beackern, und vieles spricht dafür, dass Kimmich die Rolle des rechten Verteidigers bekleiden wird.

Mittelfeld:
Im Hinblick auf den Gegner Frankreich dürfte die personelle Besetzung im Mittelfeld eine wichtige Rolle spielen, weshalb es hier das Überraschungspotential am größten ist. Im letzten EM-Test gegen Lettland setzte Löw im zentralen Mittefeld auf das Duo Kroos/Gündoğan. Gegen einen tiefstehenden Gegner wie Lettland zeigten beide ihre Stärken am Ball und im Spiel nach vorne. Gegen den Weltmeister hingegen könnten beide, speziell defensiv, an ihre Grenzen stoßen, da die Stärken nicht in der Rückwärtsbewegung sowie im Zweikampfverhalten liegen. Als Antwort auf das dominante und physisch starke Mittefeld um Kanté, Pogba und Co. könnte ein klassischer Abräumer wie Emre Can oder Robin Koch eine Option sein, was bedeuten würde, dass entweder Kroos oder Gündoğan auf der Bank Platz nehmen müsste. Die Entscheidung wird jedoch von der taktischen Ausrichtung von Bundestrainer Löw abhängen. Prädestiniert für diese Rolle wäre Box-to-Box-Spieler Leon Goretzka, der zwar seine Verletzung auskuriert hat, aber wohl noch nicht in der Startelf stehen wird.

Angriff:
In der Offensive zeichnet sich die gleiche Aufstellung wie im Testspiel gegen Lettland ab. Neben Rückkehrer Müller, der als Antreiber und Taktgeber in der Offensive gesetzt ist, werden wohl CL-Siegtorschütze Havertz und der in der Nationalmannschaft stark aufspielende Gnabry in der Startelf stehen. Der zuletzt unglücklich agierende Timo Werner muss sich wohl mit einem Platz auf der Bank begnügen, könnte allerdings als Einwechselspieler wichtig werden. Ähnlich verhält es sich mit Leroy Sané, der mit seinem Tempo und Zug zum Tor ein wichtiger Faktor werden kann. Mit Kevin Volland hat man noch einen klassischen Stoßstürmer in der Hinterhand und mit Shooting-Star Jamal Musiala einen DFB-Neuling, der aufgrund seiner unbekümmerten Spielweise sich zu einer Option entwickeln könnte.

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