Im Offensiv-Rausch des Rekordmeisters (47 Tore in 14 Liga-Spielen) gerät die immer besser funktionierende Defensive etwas aus den Augen. Im bisherigen Saisonverlauf konnte sich unter anderem Bayerns Dauerbrenner Dayot Upamecano in den Vordergrund spielen. Bei vielen Fans zählte der Franzose vor wenigen Monaten noch zu den Streichkandidaten.

In der vergangenen Saison haben viele den Franzosen bereits auf dem Abstellgleis bei den Bayern gesehen. Die bisherige Hinrunde beweist das Gegenteil und lässt die Kritiker verstummen. 42,5 Millionen Euro ließ sich der Rekordmeister die Dienste des ehemaligen Spielers von RB Leipzig im Sommer 2021 kosten. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr scheint sich die Ablösesumme auszuzahlen. Dass letzterer kaum noch aus der Startelf von Julian Nagelsmann wegzudenken ist, beweisen auch die Einsatzzeiten in den abgelaufenen 14 Spieltagen in der Bundesliga: Mit 1.251 Minuten zählt der Franzose zu den Dauerbrennern schlechthin. In allen 14 Partien stand der Innenverteidiger 90 Minuten auf dem Platz. Damit liegt der französische Nationalspieler im Ranking des Rekordmeisters auf Platz eins vor Joshua Kimmich, der mit 1.186 gespielten Minuten auf dem zweiten Rang folgt.

Stark verbessert im Vergleich zur Vorsaison 

Viele Fans erinnern sich an das wohl schwächste Spiel des Franzosen im Dress der Bayern. In der vergangenen Saison erwischte der 24-Jährige einen rabenschwarzen Abend beim desaströsen Pokal-Aus gegen Gladbach (0:5). In dieser Saison hingegen sucht man vergebens nach derartigen Ausreißern, denn der Innenverteidiger zeigt sich über weite Strecken der Saison kompromisslos in den Zweikämpfen und stabil im Stellungsspiel. Auch vor diesem Hintergrund hat sich der Franzose berechtigterweise den Stammplatz in der Defensive erkämpft. Interessant wird es hingegen, wenn mit de Ligt und Hernandez zwei Konkurrenten um den Platz in der Innenverteidigung wieder dauerhaft fit werden. Blickt man auf die bereits gezeigten Leistungen, muss man wohl Upamecano auch in naher Zukunft fest in der Innenverteidigung einplanen. Trainer Nagelsmann hat wohl auf dieser Position die Qual der Wahl, wohingegen aktuell die Tendenz dafürspricht, dass der 35-Jährige auch weiterhin auf den 24-Jährigen setzen wird. Schließlich konnte der Franzose das Vertrauen des Trainers mit starken Leistungen zurückzahlen. Auch deshalb kann man in der bisherigen Saison Upamecano als stillen Helden bezeichnen, der sich binnen weniger Monate von der (vermeintlichen) Streichliste zum unangefochtenen Stammspieler gespielt hat.

Foto: Maja Hitij/Getty Images