Noch vor einem Jahr galt RB Leipzig als potentieller neuer Stern in Fußballdeutschland. Die Hasenhüttl-Truppe begeisterte als Aufsteiger mit aggressivem Angriffsfußball und zog als Vizemeister vollkommen verdient in die Champions League ein. Kein Jahr ist seitdem vergangen – und doch stehen die Sachsen derzeit am Scheideweg. Nach einer äußerst durchwachsenen Saison könnte im Sommer ein Umbruch anstehen.

Naby Keïtas Abgang zum FC Liverpool steht bereits seit Monaten fest. Mit dem zentralen Mittelfeldmann wird Leipzig nicht nur hohe Qualität verlieren, sondern auch Keïtas Fähigkeiten als Führungsspieler. Glaubt man diversen Medienberichten, könnte zudem auch Timo Werner ein Thema beim deutschen Rekordmeister aus München werden, sollten die Bayern Robert Lewandowski in diesem Sommer abgeben.

Wohin geht die Reise?

Klar ist aber auch: In Leipzig mangelt es nicht am nötigen Kleingeld, um diverse Abgänge, notfalls auch zu teuren Konditionen, mit neuem Personal zu kompensieren. Nur wird der Klub dann vor die Frage gestellt, ob er die bisherige Transferphilosophie mit jungen Spielern weiterverfolgt, oder aber mit gestandenen Akteuren die zeitige Rückkehr in  die europäische Königsklasse angehen will.

Dieses Vorhaben wird nach der 2:5-Pleite gegen die TSG 1899 Hoffenheim in dieser Saison wohl nicht mehr realisierbar sein. Angesichts vier Punkten Rückstand bei noch drei ausstehenden Spielen dürfte im zweiten Jahr nur die Europa League herausspringen. Ein Ergebnis, dass im zweiten Jahr Bundesliga durchaus respektabel ist. Langfristig aber sind die Ambitionen im Hause Red Bull definitiv andere.