Noch muss sich die Bundesliga gedulden, ehe sie weiß, ob sie mit Geisterspielen wieder angreifen darf. Sollte der Bund die Zustimmung geben, bedeutet das aber nicht, dass die jeweiligen Länder ebenfalls zu einem "Go" gezwungen sind. Macht sich die DFL Gedanken darüber, welche Teams eventuell in ein anderes Stadion ausweichen müssen oder lassen sich alle Politiker erweichen?

Eine Entscheidung, ob Geisterspiele stattfinden dürfen, wird wohl erst im Mai fallen. Das, was die oberste Instanz der Politik in Zusammenarbeit mit dem Ministerium des Arbeitsschutzes letztendlich festlegen, gilt. Bundesrecht bricht Landesrecht. Dieser Grundsatz gilt aber nicht in der entgegengesetzten Richtung, was im Klartext bedeutet: Sollte z.B. der Senat Bremen Geisterspiele untersagen, nutzt Werder die Zustimmung der obersten Bundesregierung überhaupt nichts. In der Hansestadt macht man sich bereits Gedanken darüber, in welches Stadion die Mannschaft des SVW ausweichen könnte. Beugt die DFL solchen Eventualitäten gleich vor, indem sie bestimmte Stadien benennt, in denen in jedem Fall gespielt werden darf?

Beispiel England?

In der Premier League gibt es noch keine allzu konkreten Pläne, allerdings sickerte durch, dass wohl nicht in 20 Stadien der Ball rollen wird. Auf der Insel steht die Überlegung im Mittelpunkt, nur zwei Stadien auszuwählen, wo sicher gespielt werden darf. Ob das auch ein Szenario für die Bundesliga ist? Kommt die Zustimmung vom Bund, werden die jeweiligen Länder ihre individuellen Meinungen abgeben. Sind Bundesländer dabei, die sich querstellen, bedeutet das für die betreffenden Teams einen Umzug. In Bremen beispielsweise sollen Hamburg, Hannover und Wolfsburg als Ausweichmöglichkeit zur Verfügung stehen. Da ohne vollen Rängen der Heimvorteil ohnehin wegfällt, würde ein Umzug nicht viel verändern. Bis aber solche Entscheidungen getroffen werden können, muss erst einmal der Bund grünes Licht geben.

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