Zuhause hui, auswärts pfui – Borussia Dortmund zeigt weiterhin zwei vollkommen unterschiedliche Gesichter in der Bundesliga. Am gestrigen Abend ließ der BVB der Frankfurter Eintracht keine Chance. Woran liegen die gravierenden Leistungsunterschiede beim Vizemeister? Was läuft in der Fremde schief, dass die Bilanz niemanden zufriedenstellt? Die fantastischen Heimauftritte werden regelmäßig von den Patzern in fremden Stadien kaputtgemacht.

Acht Siege, drei Unentschieden, 40 Tore und nur elf Gegentreffer. Was der BVB in den bislang elf Heimspielen der Saison gezeigt hat, ist wahrlich meisterhaft. Die Abwehrreihen der Gegner wissen eigentlich schon vor dem Anpfiff: Hier gibt es nichts zu holen, diese Stürmer können wir kaum in Schach halten.

Vier Siege, drei Remis, vier Niederlagen, 23 Tore und 22 Gegentreffer: Kaum zu glauben, dass auch das Borussia Dortmund ist. Das Auswärtsgesicht des BVB ist erschreckend schwach. Die Defensive ist stellenweise schlechter als die der Abstiegskandidaten. Wie kann es sein, dass die Dortmunder solch große Unterschiede in ihren Leistungen zeigen? Setzt sich langsam im Kopf fest, dass es in der Fremde nicht klappen kann?

Passiert es auch in der Königsklasse?

Am Dienstag wartet das Gigantenduell mit den Superstars von Paris St. Germain. Wo? Gott sei Dank Zuhause. Setzt sich der Lauf des BVB fort? Dann müssten sie vor den eigenen Fans auftrumpfen und einige Tore erzielen, denn eigentlich müsste in der französischen Hauptstadt ein schwacher Auftritt folgen. Gegen Inter Mailand in der Gruppenphase sah es so aus. Im San Siro chancenlos, 0:2 verloren. Zuhause nach 0:2-Rückstand mächtig aufgedreht und am Ende ein 3:2 bejubelt. Den Titel wird der BVB nicht holen können, wenn die Auswärtsschwäche weitergeht. Was die Dortmunder benötigen, ist ein Top-Auftritt in der Fremde, der ihnen zeigt: Wir können es doch. Das nächste Auswärtsspiel? Ausgerechnet bei Werder Bremen, wo man aus dem Pokal ausschied. Wo man eigentlich gar nicht verlieren kann…

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