Endlich stand beim BVB die Null: Der 2:0-Sieg der Dortmunder am gestrigen Samstag gegen Werder Bremen war genau das Erfolgserlebnis, das die Schwarz-Gelben so dringend gebraucht hatte. Kein Gegentor, keine Unkonzentriertheiten, drei Punkte geholt, die Auswärtsform scheint Konturen anzunehmen. Ist die Krise in der Fremde wirklich schon Vergangenheit oder wähnt man sich etwas zu sehr in Sicherheit?
Dass die Dortmunder Zuhause zu den stärksten Mannschaften Europas gehören, bestätigen sie alle 14 Tage. Seit Wochen arbeitet der BVB an der großen Schwäche, den Auftritten auswärts. Gegentore au masse hagelte es, nie bekam der amtierende Vizemeister die Abwehr in den Griff. Gestern dann das heiß ersehnte Erfolgserlebnis: Endlich spielte man in einem Auswärtsspiel zu Null! Der Sieg ohne Gegentor ist ungemein wichtig für die Moral, denn vor allem in der Champions League brauchen die Dortmunder das Wissen, dass es in der Fremde mit der Defensive klappt. In Paris muss der BVB nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel enorm aufpassen. Ist der Fluch also bereits gebannt?
Wie stark ist die Defensive wirklich?
Bei allem Respekt für die starke und konzentrierte Leistung der Dortmunder: Der Gegner hieß Werder Bremen. Die Norddeutschen sind das mit Abstand schlechteste Heimteam der Bundesliga. Seit August warten sie auf einen Sieg, in den letzten sechs Heimspielen haben sie kein einziges Tor erzielt. Die Borussen werden wissen: Allzu viel Aussagekraft hat das leider noch nicht. In zwei Wochen tritt der BVB in Mönchengladbach an. Hier wird sich zeigen, wie stark die Abwehr tatsächlich ist und ob die Mannschaft auswärts endlich gefestigt auftritt. Zu viel Lob sollte sich die Borussia also noch nicht anhören. Können sie aber auch gegen starke Mannschaften so bestehen wie gestern gegen Werder, werden sie im Titelrennen bis zuletzt dabei sein.
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