Trainer-Legende Arsène Wenger hat in der "Welt am Sonntag" über den sportlichen Abstieg seines ehemaligen Schützlings Mesut Özil gesprochen. Dabei kritisiert der frühere Arsenal-Coach vor allem den öffentlichen Umgang mit dem Offensiv-Spieler, erklärt aber auch, dass Özil eine Teil-Schuld an der jetzigen Situation habe.

Unter der Woche hatte Arsenal-Trainer Mikel Arteta das umfassende Aufgebot für die in rund einer Woche startende Europa League-Spielzeit bekannt gegeben. Ein prominenter Name fehlte dabei: Mesut Özil. Der 31-jährige Mittelfeldspieler zählt bei den "Gunners" mittlerweile nicht mehr zum erweiterten Kreis, für seinen ehemaligen Förderer Arsène Wenger eine "Schande". Im Gespräch mit der deutschen "Welt am Sonntag" erklärte die Trainer-Legende der Londoner, dass Özil ein Künstler sei. Aber für Künstler sei kein Platz mehr im modernen Fußball.

Dass Özil, den Wenger einst für rund 50 Millionen Euro von Real Madrid zum Arsenal FC lotste, seit etlichen Wochen nur auf der Tribüne sitzt, bezeichnet der 70-jährige Franzose als "eine Verschwendung, für ihn und für alle, die Fußball lieben. Er ist einer der ganz Großen. Leute gehen ins Stadion, um Spieler wie ihn zu sehen".

Nichtsdestotrotz habe Özil seinen sportlichen Abgesang in gewissen Maßen auch selbst zu verantworten. Insbesondere der Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft nach dem Eklat rund um das Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan habe Özil nachträglich geschadet: "Ich habe es noch nie gemocht, wenn Spieler bei der Nationalelf hingeschmissen haben. Irgendetwas geht und stirbt dann in ihnen. Nachdem die Tür zu war, habe ich nur Spieler gesehen, bei denen es abwärts ging. Bei keinem ging es danach aufwärts. Ich mag seine Entscheidung nicht. Ich denke, sie war ein Fehler", erklärte Wenger.

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