Er galt und gilt als großer Heilsbringer des gefallenen Giganten des italienischen Fußballs. Yonghong Li, der Besitzer des AC Mailand, sollte die stolzen Lombarden mit seinen Investitionen zurück an die Spitze des europäischen Fußballs führen. Doch ob dieses Unterfangen noch langfristig weiterverfolgt werden kann, ist derzeit fragwürdiger denn je.

Denn laut einem Bericht des "Corriere della Serra" ist der 48-jährige Geschäftsmann in finanzielle Nöte geraten. Demzufolge sollen beispielsweise Lis Unternehmensbeteiligungen an der chinesischen Firma "Taobao" demnächst versteigert werden, um die Schuldlast des Unternehmers zu tilgen.

Lis Kartenhaus wackelt – was wird aus Milan?

Schon in der Vergangenheit gab es zahlreiche Berichte, die die Seriosität Lis bezweifelten. Doch so konkret wie jetzt waren die Vorwürfe gegenüber dem Besitzer der "Rossoneri" bislang noch nie. Die Phosphat-Mine, mit der Li den Großteil seines Geldes gemacht haben soll, habe mittlerweile einen neuen Eigentümer. Dieser konnte auf Nachfrage Lis Namen nicht zuordnen.

Sollten sich die Behauptungen als wahr herausstellen, droht auch dem AC Milan finanzielles Ungemach. Erst im Sommer wurden für insgesamt 195 Millionen Euro neue Spieler verpflichtet, die angesichts einer ungeschlagenen Serie von zehn Partien nun endlich als Mannschaft zu funktionieren scheinen. Und doch: Sollte mit Li der Geldgeber zeitnah wegbrechen, dürfte auch der Wiederaufbau des Champions-League-Siegers von 2007 stocken.