Tolgay Arslan hat bei Fenerbahçe eine Saison zum Vergessen hinter sich. Bei einem Wechsel würde man ihm auch daher wohl keine Steine in den Weg legen. Interesse gibt es jetzt aus der Zweiten Bundesliga.

Denn auch Hannover 96 blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Als Aufstiegsanwärter ins Rennen gegangen, erreichte man nur durch eine vernünftige Rückrunde unter Kenan Koçak zumindest noch den sechsten Rang. Seitdem bleibt in der niedersächsischen Landeshauptstadt kein Stein auf dem anderen. Führungsspieler wie Kapitän Marvin Bakalorz (Denizlispor) oder Torhüter Ron-Robert Zieler (1.FC Köln) wurden bereits abgegeben oder sollen, wie im Falle Edgar Pribs, keine Zukunft mehr in Hannover haben. Dafür sollen neue Akteure an die Leine wechseln und Tolgay Arslan ist einer von ihnen. Kenan Koçak hat bereits ungewohnt offen zu Protokoll gegeben, dass er in Fenerbahçes Sechser die geeignete Lösung für die Vakanz im Mittelfeld sieht.

Fenerbahçe selbst dürfte Arslan grundsätzlich keine Steine in den Weg legen. Seit seinem Wechsel im Januar 2019 kam der gebürtige Paderborner nur auf 33 Einsätze für die Gelb-Marineblauen. In der vergangenen Saison waren es – trotz einiger personeller Engpässe – nur 13 Spiele. Auf Arslans bevorzugter Position im defensiven oder zentralen Mittelfeld sind die "Kanarienvögel" gut besetzt. In der letzten Spielzeit liefen hier vornehmlich Emre Belözoğlu, Ozan Tufan und Luiz Gustavo auf, dazu gab es mit Jaílson noch einen weiteren Akteur, der sich dort am wohlsten fühlt. Selbst nach Emres Weggang ist es schwer vorstellbar, dass die entstandene Planstelle von Arslan besetzt werden könnte. Nach wie vor gilt José Ernesto Sosa als Wunschlösung, aber selbst wenn sich der Argentinier gegen einen Wechsel nach Istanbul entscheidet, bräuchte man einen ähnlichen Spielertypen. Während Arslan eher als Abräumer oder Box-To-Box-Spieler fungiert, benötigt Fenerbahçe einen Gestalter, der das Spiel von hinten aufbaut und organisiert.

Es spricht also vieles für einen Wechsel. Der Knackpunkt in den Verhandlungen zwischen Hannover und Istanbul dürfte aber das Geld sein. Da Arslan noch bis 2022 in Kadıköy unter Vertrag steht und dem Vernehmen nach über einen äußerst gut dotierten Vertrag verfügt, müssten wohl alle drei Parteien Kompromisse eingehen, um einen Wechsel zeitnah abzuschließen. Aus sportlichen Gesichtspunkten wäre dieser sicherlich eine vernünftige Lösung für alle Beteiligten.