Bei einer Pressekonferenz bekräftigte Fenerbahçes Sportdirektor Emre Belözoğlu nicht nur das Interesse an Mesut Özil, sondern gab auch bekannt, dass ein anderer offensiver Mittelfeldspieler den Verein trotz großer Bemühungen wohl verlassen wird.

Dass Emre große Stücke auf Ömer Beyaz hält, wurde nicht zuletzt klar, als der Altmeister in seinem letzten Spiel die Kapitänsbinde symbolträchtig an das 17-jährige Supertalent weitergab. Jetzt, einige Monate später, wird immer wahrscheinlicher, dass Beyaz zumindest vorerst nicht in die Fußstapfen seines heutigen Vorgesetzten treten wird. Trotz eines großzügigen Vertragsangebots sieht das Eigengewächs seine Zukunft wohl nicht in Kadıköy. Stattdessen wird Beyaz seinen Vertrag im Sommer wahrscheinlich auslaufen lassen und sich dann einem Verein in Europa anschließen. Der Grund dafür dürften insbesondere die geringen Einsatzzeiten des Youngsters sein. Unter Erol Bulut pendelt der Kreativspieler zwischen Bank und Tribüne hin und her. Lediglich sieben Minuten in der Liga (beim ungefährdeten 5:1 gegen Gençlerbirliği) und zwei Kurzeinsätze in den ersten Pokalrunden stehen für Beyaz zu Buche. Nicht nur die bereits große Konkurrenz um Yandaş, Pelkas und zeitweise Tufan macht ihm dabei zu schaffen. Erol Bulut traut dem unerfahrenen und eher schmächtigen Zehner noch keine tragende Rolle zu. Trotz seines unbestrittenen Talents muss der 17-Jährige körperlich noch zulegen, damit er auch im Ligabetrieb dagegenhalten kann. Diese Chance sieht er bei Fenerbahçe offenbar nicht mehr. Im Gegenteil: Sollte Özil wirklich zu den Gelb-Marineblauen wechseln, wäre die Konkurrenz direkt noch größer.

Schalke angeblich im Rennen

Einen Favoriten für die Verpflichtung will der türkische Journalist Ertan Süzgün ausgemacht haben. Laut seinen Informationen sei sich der Spieler mit Schalke 04 einig. Es ist allerdings davon auszugehen, dass Beyaz in Gelsenkirchen zuerst in der U19 der "Knappenschmiede" eingesetzt werden würde, schließlich wären die physischen Defizite auch in der 1. oder 2. Bundesliga aktuell noch ein großes Manko. Sollte sich die türkische Nachwuchshoffnung wirklich für die "Knappen" entscheiden, dürfte zumindest die Eingewöhnung nicht allzu schwer fallen. Mit den (angeblich wechselwilligen) Nationalspielern Ozan Kabak und Ahmed Kutucu, dem deutschen Nationalspieler Suat Serdar sowie den Nachwuchsspielern Can Bozdoğan, Mehmet Can Aydin und Hakan Çalhanoğlus Cousin Kerim stehen gleich eine ganze Reihe von Spielern mit Verbindungen in die Türkei im Kader. Trainer der U19 ist dazu Norbert Elgert – Entdecker und Förderer eines gewissen Mesut Özil.