Wie der Sicherheitsrat der Provinz Kayseri mitteilte, werden keine Auswärtsfans bei der Partie Kayserispor gegen Fenerbahçe am 4. März im Stadion zugelassen sein. Fenerbahçes Klubführung will diese Entscheidung nicht hinnehmen. 

Am 24. Spieltag der türkischen Süper Lig empfängt Kayserispor den derzeitigen Tabellenzweiten Fenerbahçe. Doch wie der türkische Ticketanbieter "Passolig" mitteilte würden bei dieser Partie keine Auswärtsfans zugelassen sein. Im Statement hieß es: "Zuschauer der Gästemannschaft Fenerbahçe werden in Absprache mit dem Sicherheitsrat der Provinz Kayseri bei der Partie (gegen Kayserispor) im Stadion nicht zugelassen sein."

Fenerbahçe will Entscheidung nicht akzeptieren

Die Fenerbahçe-Klubführung reagierte empört auf diese Nachricht und verfasste auf der eigenen Website sowie auf Twitter ein Statement mit der Überschrift "Das ist inakzeptabel", indem sie mitteilten, dass man diese Entscheidung nicht hinnehmen werde. Im Statement heißt es wie folgt:

"Überrascht haben wir erfahren, dass es dem Beschluss des Sicherheitsrats der Provinz Kayseri zufolge unseren Fans nicht erlaubt sein wird, am Sonntag den 4. März 2023 gegen Kayserispor dabeizusein. Als Fenerbahçe ist es für uns in keiner Weise möglich, diese Entscheidung zu akzeptieren. Diese seltsame Entscheidung wurde nicht aus sportlichen Kriterien heraus getroffen, sondern um die gesellschaftliche Kluft sogar noch zu vertiefen. Dem liegt nichts anderes zugrunde als die Absicht, unsere Fans daran zu hindern, unsere Mannschaft zu unterstützen und so unseren Klub zu schaden. Fenerbahçe ist ein Klub, der Fans in ganz Anatolien hat und unterstützt diese überall, ortsunabhängig. Wir wollen wissen auf welcher Grundlage man unseren Unterstützern dieses Recht in dieser schwierigen Zeit, in der man doch zusammenrücken sollte, nehmen will. Wir fordern alle besorgten und verantwortungsbewussten Leute dazu auf, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken und diesen Fehler noch einmal zurückzunehmen."

Fans unzufrieden mit Krisenmanagement im eigenen Land

Die Hintergründe dieser Fan-Sperre sind nicht ganz eindeutig. Die Fenerbahçe-Fans fielen im letzten Heimspiel gegen Konyaspor, das die Gelb-Marineblauen mit 4:0 für sich entscheiden konnten, mit regierungskritischen Gesängen auf. Entsprechend kritische Fangesänge, die die aktuelle Regierung zum Rücktritt aufforderten, waren am vergangenen Wochenende beim 0:0 zwischen Beşiktaş und Antalyaspor auch von den Beşiktaş-Fans zu vernehmen gewesen. Im Zuge der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien vom 6. Februar, die mehr als 50.000 Menschen das Leben kostete, gab es im Land zuletzt vermehrt Kritik am Krisenmanagement der aktuellen Regierung. Interessant dabei: Sämtliche Stadien wurden in der Erdoğan-Ära gebaut. Außerdem hat genau jene Regierung die Steuerschulden der ohnehin technisch bankrotten Klubs komplett gestrichen und zudem die Milliarden-Schulden konsolidiert.