Am Sonntagabend empfängt Fenerbahçe im Ülker Stadyumu Trabzonspor. Nicht wenige Experten sehen die beiden Teams als mögliche Kandidaten für ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft – ähnlich wie in der Saison 2011, die weiterhin ömnipräsent ist. Während bei Fenerbahce alle Kräfte zur Verfügung stehen, muss Trabzon auf seine zwei besten Akteure verzichten.

Nie war Trabzonspor dem türkischen Meistertitel in den vergangenen Jahren so nah wie in der Saison 2010/11. Nach einem monatelangen Kopf-an-Kopf-Rennen mussten sich die Bordeaux-Blauen letztendlich mit der Vizemeisterschaft zufrieden geben. Doch ein Manipulationsskandal, in den auch Fenerbahçe mutmaßlich verwickelt gewesen sein soll, bestimmte fort an die Schlagzeilen. Trabzon legte mehrmals einen Einspruch gegen die Anerkennung Fenerbahces des Titel von 2011 und beanspruchte ihn für sich. Erst acht Jahre später, am 13. August diesen Jahres, fällt der internationale Sportsgerichthof CAS das Urteil: Fenerbahçe ist türkischer Meister 2011 und darf den Titel behalten, Trabzon geht leer aus.

Abdülkadır und Sturridge fallen bei Trabzon aus

Es ist ein Urteil, dass zwar zu erwarten war und dennoch bei den heutigen Gästen im Ülker Stadyumu für Wut und Unverständnis sorgt. Nicht nur deshalb ist die Partie gegen Fenerbahçe ein echtes Spitzenspiel. Nach Jahren der Trostlosigkeit fand Trabzon in der vergangenen Saison in die Erfolgsspur zurück, belegte am Ende der vergangenen Saison Platz vier und zog jüngst nach nervenzerreibenden Kampf gegen AEK Athen in die Gruppenphase der Europa League ein. Die veränderte Kaderstruktur und die komplette Verjüngung wurden konsequent durchgezogen und tragen nun ihre Früchte. Beispielhaft dafür steht der junge Abdülkadir Ömür, der nah einer Verletzung gegen Athen nun aer aausfällt. Auch Daniel Sturridge, Star-Neuzugang aus Liverpool, kann in Istanbul nicht mitwirken. Trotzdem sehen viele Experten Trabzon auf dem richtigen Weg und gar als heimlichen Meisterfavoriten. Das bislang auftrumpfende Fenerbahçe wird mit Sicherheit etwas dagegen haben.