Der 74-jährige Mircea Lucescu soll bei Fenerbahçe künftig eine beratende Funktion im Trainerstab bekommen. Wie türkische Medien am Dienstagmorgen berichten, werde der rumänische Trainer-Guru, der eine enorme Erfahrung im türkischen Fußball vorweisen kann, zudem in die Transfermodalitäten des Klubs eingespannt. Chef-Trainer wird aber ein Anderer.

In wenigen Tagen sind seit der Trennung von Ex-Coach Ersun Yanal schon zwei Monate vergangenen. Einen Nachfolger für den 58-Jährigen sucht Fenerbahçe immer noch vergebens. Immerhin herrscht nun weitestgehend Einigkeit darüber, dass die "Kanarienvögel" auf eine Lösung aus dem Inland zurückgreifen werden. Ein wesentlich teurerer Name aus dem Ausland ist im ohnehin knapp bemessenen Budget der Türken nach der Corona-Krise nicht drin. Laut übereinstimmenden Medienberichten gelten weiterhin Erol Bulut von Liga-Konkurrent und Tabellennachbar Alanya sowie Hüseyin Eroğlu von Zweitligist Altınordu als heißeste Kandidaten.

Fenerbahçe-Boss Ali Koç hadere dem Vernehmen nach weiterhin mit der Entscheidung des Trainer-Postens, wohl wissend, dass die bisherigen Besetzungen mit Philip Cocu, Erwin Koeman und letztendlich auch Ersun Yanal erfolglos verliefen. Für die Zukunft möchte der mächtige Klub-Vorsitzende eine Lösung, die einerseits über große Erfahrung verfügt und dem fragilen Mannschaftsgebilde den nötigen Halt gibt, anderseits mit einer erfrischenden Philosophie den lethargischen Spielstil der Gelb-Marineblauen beseitigt. Eine einzelne Person kann beide Kriterien kaum vereinen, weshalb Fenerbahçe nun an einem Zweier-Gespann planen soll.

Lucescu soll Meinung vertreten – aber nicht entscheiden dürfen

Die Rolle des Veteranen soll laut türkischen Meldungen vom Dienstag auf jeden Fall Mircea Lucescu bekleiden. Der inzwischen 74 Jahre alte Rumäne wird in der Türkei nach seinen Stationen bei Galatasaray (2000-2002), Beşiktaş (2002-2004) und der Nationalmannschaft (2017-2019) weiterhin sehr geschätzt. Einen Posten als Chef-Trainer traue sich die Vereins-Legende von Dinamo Bukarest aber allein aus Altersgründen nicht mehr zu. Eine beratende Position im Hintergrund aber sehr wohl. Geht es nach den Plänen von Fenerbahçe soll der Rumäne künftig als beratende Instanz neben Erol Bulut oder Hüseyin Eroğlu agieren. Auch bei Transfers soll Lucescu zu seiner Meinung gefragt werden, letztendlich aber keine Entscheidungen eigenhändig treffen können.

Foto: Ozan Kose / Getty Images